Motocross-SM: Killian Auberson in eigener Liga
Bereits im Zeittraining bewies Killian Auberson als Schnellster mit nicht ganz 1,5 Sekunden Vorsprung auf denn Zweitschnellsten Patrick Walther, dass es auch auf der steinigen Strecke in Broc einmal mehr sehr schwierig werden dürfte, ihn Schach zu halten.
Als Erster erfuhr dies Cyrill Scheiwiller, der mit seiner Yamaha den Holeshot gewann, seine Leaderposition jedoch noch vor Ablauf der ersten Runde an Auberson abtreten musste. Hinter den beiden fand der Franzose Alexandre Lejeune ebenfalls sehr gut ins Rennen, indem er seinen dritten Platz bis in die vierte Runde zu verteidigen vermochte, ehe Nick Triest an ihm vorbeizog.
Nach dem ersten Renndrittel hiess die Reihenfolge an der Spitze Auberson vor Scheiwiller, Triest, Walther und Baumgartner. Während sich Muri-Pechvogel Patrick Walther und sein Markenkollege Baumgartner bis zum Schluss einen unterhaltsamen und spannenden Schlagabtausch lieferten, machte Triest mehr und mehr Druck auf den vor ihm liegenden Scheiwiller. Bei Rennhälfte gelang es dem Belgier schliesslich an Scheiwiller vorbeizugehen und Platz 2 mit einem Vorsprung von etwas mehr als zwei Sekunden auf den in Ebikon lebenden Sympathieträger mit der Nummer 501 bis ins Ziel zu behaupten.
Im Privatduell zwischen Baumgartner und Walther, die immer wieder die Plätze 4 und 5 untereinander tauschten, gelang es dann dem Romanshorner Baumgartner drei Umgänge vor Schluss die Entscheidung herbeizuführen und Platz 4 vor Walther ins Ziel zu bringen.
Nick Trist stürzte und wurde nur 21.
Die zahlreich erschienen Zuschauer sahen zu Beginn des zweiten Laufs bei herrlichem Sonnenschein ein ähnliches Bild wie im ersten Rennen. Erneut stürmte Auberson vorne weg, verfolgt von den längst bekannten Namen wie Baumgartner, Walther, Scheiwiller und wie sie alle heissen. Nur einer fehlte: Nick Triest, der Meisterschaft-Zweite! Ebenfalls stark in Szene setzen konnte sich der viel zu oft inkonstant fahrende Franzose Médéric Demeuré mit seiner Suzuki, der bis zum Schluss vorne mitfahren und letztlich den guten Rang 5 einfahren konnte.
Triest, der erneut einen misslungenen Start zu verzeichnen hatte, versuchte mit einem Höllenritt Boden gutzumachen. Bis in die vorletzte Runde gelang es ihm, sich bis auf Rang 6 nach vorne zu kämpfen, ehe ihn ein Sturz in der letzten Runde weit zurückwarf. Schliesslich landete er mit Platz 21 ausserhalb der Punkte.
Vorne vermochte Baumgartner lange Zeit in unmittelbarer Schlagdistanz zu Auberson zu bleiben, ohne jedoch einen Angriff starten zu können. Schliesslich musste er diesen dann doch entscheidend wegziehen lassen, worauf er sich auf die Sicherung seines zweiten Platzes vor dem heranstürmenden Scheiwiller konzentrierte.
Besser als im ersten Lauf schlug sich Sherco-Fahrer Kevin Ladrat, der guter Sechster wurde, während Cyrill Flury erneut als bester 2-Takt-Kämpfer auf den ebenfalls noch punkteberechtigten Platz 16 fuhr.
Verdienter Tagessieger wurde Killian Auberson mit seiner KTM vor den beiden in der Tageswertung punktgleich geführten Yamaha-Vertretern Andy Baumgartner und Cyrill Scheiwiller. Zu den Geschlagenen in Broc gehört allen voran der Meisterschafts-Zweite Nick Triest, der im Titelrennen gegenüber Auberson viel Boden verloren hat. Zudem konnten sowohl Patrick Walther als Tages-Vierter und Scheiwiller als Tages-Dritter den Rückstand auf den Belgier stark reduzieren.
Gaststarts im ADAC MX Masters
Cyrill Scheiwiller (Tages-Dritter, Meisterschafts-Vierter.): «Mit meinem Rennen bin ich sehr zufrieden. Ich konnte im ersten Lauf den Holeshot gewinnen und die Führung gegenüber Auberson ungefähr während einer Runde verteidigen, ehe er mich überholte. Ich konnte dann meinen Speed sehr gut halten, ehe ich bei Rennhälfte von Triest überholt wurde. Ich konnte nochmals kontern, doch letztlich gelang es mir nicht ganz, ihn bis ins Ziel in Schach zu halten, da mir am Ende etwas die Kraft fehlte. Im zweiten Lauf war der Start nicht mehr ganz so gut; ich konnte aber schnell auf Rang 3 vorfahren und diesen auch behaupten. Mitte des Rennens verlor ich leider etwas den Faden und somit auch Boden gegenüber Baumgartner. Gegen Schluss ging es dann plötzlich wieder viel besser; meine Zeiten waren auch wieder sehr gut und ich konnte wieder zu Andy aufschliessen. Die lange Pause werde ich nutzen, um mich weiter zu verbessern. Dazu nutze ich auch einen Start bei den ADAC MX Masters in Aichwald in zwei Wochen, später dann auch noch in Holzgerlingen, wo ich beide Male unter dem Zelt von Yamaha Deutschland stehen werde.»