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SM-MX2: Scheiwiller und Auberson weiter Kopf an Kopf

Von René Streuli
Meisterschafts-Leader Cyrill Scheiwiller holt sich beim Motocross-Lauf zur Schweizer-Meisterschaft in Roggenburg den Tagessieg und setzt sich von seinem grossen Widersacher Kevin Auberson um drei Punkte ab.

Heisse Temperaturen und eine steinig-staubige Strecke machten es den Akteuren nach einer sechswöchigen Sommerpause in der Schweizer-Motocross-Meisterschaft nicht leicht, ins letzte Saisondrittel zu kommen.

Wider Erwarten markierte keiner der üblichen Verdächtigen die schnellste Zeit beim Time-Practice, stattdessen sorgte der junge Tessiner Alessandro Contessi (Yamaha) mit der Poleposition für eine angenehme und positive Überraschung. Entsprechend gross war aber die Frage, inwieweit der Südschweizer seine Bestzeit für ein Top-Resultat nutzen kann.

Als das Feld im ersten Heat aus der Startrunde zurückkam, schien alles gegen Contessi zu sprechen, denn als 19. schienen seine Chancen auf ein Erfolgserlebnis bereits vertan. Doch der Yamaha-Pilot startete eine unglaubliche Aufholjagd, bei der er sich Runde um Runde nach vorn arbeitete und letztlich einen bärenstarken fünften Rang sicherte.

Besser begann der Urner Tim Bratschi das Rennen, der beim Start die Spitze übernahm, diese jedoch noch in der ersten Runde an den Italiener Michael Mantovani abtreten musste. Dieser wiederum fuhr mit einem horrenden Speed dem Feld auf und davon. Doch wer nun glaubte, dass dies für den Sieg reichen wird, sah sich gewaltig getäuscht. Denn der miserabel gestartete Cyrill Scheiwiller und auch dessen grösster Gegner im Kampf um den Titel, Kevin Auberson (nach Sturz in Runde 1), kämpften sich in beeindruckender Manier kontinuierlich nach vorne.

Bei Rennhälfte lag SM-Leader Scheiwiller bereits wieder auf Rang drei, derweil Auberson auf der sechsten Position folgte. Verlierer in dieser Phase waren die stark ins Rennen eingestiegenen Franco Betschart, sowie Robin Scheiben und Sébastien Gomez-Balli, die nach fantastischen Starts ihre Top-5-Platzieren nicht verteidigen konnte und nach und nach Plätze verloren.

Bratschi, der bei Rennmitte immer noch auf Platz 2 grüsste, verlor noch einige Plätze, finishte aber dennoch als starker Sechster, was ihm wertvolle Zähler einbrachte.

Fünf Runden vor Schluss hatte der immer noch nach vorne stürmende Scheiwiller den weiterhin führenden Mantovani auf Schlagdistanz. Nicht lange fackelnd, zog die rot-weisse #501 auch sogleich am Italiener vorbei, um sich den Laufsieg doch noch sichern zu können.

Auch Kevin Auberson gelang es, nach seinem kurzes Ausrutscher in der Startrunde, den Schaden gegenüber Scheiwiller im Rahmen zu halten - Rang drei seine Ausbeute.

Beim zweiten Aufschlag waren die Verhältnisse im Kampf um die Top-3-Plätze schnell klar. Killian Auberson enteilte dem Feld nach technisch bedingen Ausfall im ersten Rennen gleich zu Beginn und sicherte sich relativ sicher den Sieg im zweiten Heat. Ähnlich verlief das Rennen für seinen älteren Bruder Kevin, der ebenfalls einem sicheren zweiten Platz entgegenfuhr. Scheiwiller folgte als solider Dritter, wodurch er sich den Tagessieg sichern konnte.

Gut in Szene setzen konnte sich wieder einmal der Franzose Médéric Demeuré, der noch vor Enzo Steffen Rang vier sicherte. Dem gegenüber steht Polesetter Contessi, der nach einem eher schlechten Start nicht mehr an die gute Leistung des ersten Laufes anknüpfen konnte und mit Platz zehn Vorlieb nehmen musste.
Die aufgrund der heissen Temperaturen wohltuende Champagner-Dusche auf dem Tagespodium genossen Sieger Scheiwiller, der Tageszweite Auberson, sowie der Italiener Mantovani, der das Siegelbild als Dritter komplettierte.

Cyrill Scheiwiller - Tagessieger: «Mein Start beim ersten Heat war miserabel, bin dann ziemlich als Letzter durch die ersten zwei Kurven. Zum Glück konnte ich sofort viele Plätze gutmachen und als Neunter in die zweite Runde gehen. Ich fand sofort einen guten Rhythmus und ideale Linien. Dass ich das Rennen doch noch gewinnen kann, hatte ich bei Rennhälfte nicht gedacht, da ich für einige Momente einbrach. Glücklicherweise hatten meine Gegner ähnliche Probleme, während ich gegen Ende des Rennens nochmals zulegen konnte. Der zweite Lauf begann mit einem sehr guten Start optimal, konnte dies zu Beginn jedoch nicht richtig umsetzen. Ich bin insbesondere im oberen Bereich der Strecke und unten im Bereich der «up and down-Passagen» mehrere Runden falsche Linien gefahren. Als mir das bewusst wurde, waren die Auberson Brothers bereits vorne weg. Auch wenn es mir doch noch gelang, das Loch weitestgehend zuzufahren, kam ich nicht mehr richtig in Schlagdistanz zu den Beiden. Natürlich wollte ich auch heute beiden Rennen gewinnen oder zumindest vor Kevin platziert sein, doch ist es sehr schwierig, da auch Kevin sehr konstant fährt und einen guten Speed hat. Für die drei letzten Rennen werde ich weiterhin versuchen möglichst viele Punkte einzufahren und wenn möglich immer vor Kevin zu sein, dann müsste es mit dem Titel klappen - aber man weiss, dass im MX immer sehr schnell was passieren kann… oben sitzen bleiben und Punkte einfahren, dann werden wir sehen.»

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