MX Wochenrückblick mit Max Nagl (KTM)
Max Nagl beim Training mit Kevin Brumann
Die Ereignisse überschlagen sich wegen der Corona-Krise weiterhin. Anfang der zu Ende gehenden Woche veröffentlichte Antonio Cairoli über die sozialen Medien ein Video mit einer klaren Botschaft: «Habt Spaß, aber bleibt bitte zu Hause», so seine Nachricht an die Fans angesichts der sich weiter ausbreitenden Corona-Pandemie, die allein in Italien schon mehr als 13.000 Todesopfer forderte.
Der ADAC veröffentlichte zu Wochenmitte einen neuen Kalender der MX Masters Serie und verlegte den für Möggers geplanten Saisonauftakt auf den 12. Juli nach Holzgerlingen. Die Veranstaltung im österreichischen Möggers soll nun zum Saisonfinale werden. Ein Termin wurde dafür noch nicht genannt.
In Orlyonok soll am 6. Juni die WM fortgesetzt werden, aber in Russland steht die Corona-Krise erst ganz am Anfang. Die russische Bevölkerung wurde diese Woche in Quarantäne versetzt. Nun wurden die Maßnahmen auf einen Monat ausgeweitet. Es verschärft sich also auch dort die Lage. Dass am 6. Juni die WM in Russland fortgesetzt werden kann, erscheint also fraglich.
In den USA gehen die Coronafälle weiter durch die Decke. Mehr als 300.000 Corona-Infizierte wurden bereits registriert. Die Dunkelziffer dürfte erheblich darüber liegen. Die USA haben viel zu spät auf die Ausbreitung der Virusinfektion reagiert. Das Ergebnis sehen wir jetzt. Dave Prater vom Serienvermarkter Feld Entertainment scheint allerdings die Tragweite der Situation noch nicht begriffen zu haben und hofft weiterhin, die SX WM trotzdem noch zu Ende bringen zu können. Zwar hat Feld Entertainment schon 90% seiner Belegschaft entlassen, aber 7 Rennen müssten theoretisch noch ausgefahren werden. Doch die Amerikaner haben im Moment ganz andere Probleme: Überfüllte Krankenhäuser, viel zu wenige Intensivbetten, massive Probleme des Gesundheitssystems inklusive der mit Gewinnerzielungsabsicht agierenden Krankenversicherungen und der Tatsache, dass viele Amerikaner gar nicht krankenversichert sind. Sogar die Bestattungsunternehmer von New York sind mit der Situation völlig überfordert. Die Fälle steigen weiter exponentiell an. Die jetzt ergriffenen Maßnahmen zur Ausbreitung der tödlichen Krankheit greifen frühestens in zwei Wochen. Bis dahin wird sich die Lage weiter verschlechtern.
Der vielfache AMA-Champion Ricky Johnson ist mit dem Corona-Virus infiziert. Er selbst hat zwar nur leichte Symptome, befürchtet aber, dass er bei seinem Besuch des WM-Laufs in Daytona andere Leute aus der Motocross-Szene angesteckt haben könnte. Er gab über die sozialen Medien eine Warnung heraus.
Die Motocross-Piloten selbst halten sich durch Fitnesstraining in Form, so auch Max Nagl, der mit seinem Schützling Kevin Brumann aus der Schweiz trotz der Corona-Krise im belgischen Lommel ein straffes Trainingsprogramm absolviert. «Wir trainieren im Schnitt 5 Stunden am Tag», erklärte er gegenüber SPEEDWEEK.com. Kevin Brumann startet in der EMX-125 und rangiert in der EM auf Rang 2 hinter Liam Everts. Das ganze Interview mit Max Nagl können Sie im Video-Podcast des MX-Wochenrückblicks nachhören.