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Motocross Thurm: Koch-Brüder die Besten im Traicing

Von Thorsten Horn
Siegerehrung: Tim Koch, Tom Koch und Stephan Büttner (v.l.)

Siegerehrung: Tim Koch, Tom Koch und Stephan Büttner (v.l.)

Da zwar Training, aber kein Racing derzeit in Deutschland stattfinden kann, erfand der MSC Thurm das «Traicing». Die Koch-Brüder Tom und Tim gewannen den Wettkampf, der keiner sein durfte.

Unter dem Begriff Traicing, eine frei erfundene Kombination von Training und Racing, führte der MSC Thurm am Wochenende zwei lizenzfreie Motocross-Tage durch, die den Aktiven dank Zeitnahme und einem gewissen Wettkampfcharakter in diesen schweren Zeiten einen ordentlichen Mehrwert zum stupiden Training boten. Vormittags fanden jeweils nach freien Trainings pro Klasse zwei Qualifyings statt, die mit einem Starttraining und zwei Probe-Massenstarts garniert waren.

Nachmittags ging es mit «Abstand» erneut auf die Strecke, wobei acht Runden auf Zeit zu absolvieren waren. Zwangsläufig ergab sich dabei die eine oder andere rennähnliche Situation. «Das war eine echt gute Sache, denn man hatte dank der Zeitnahme bei gleichen Bedingungen eine gute Vergleichbarkeit. Die Strecke war wie bei einem richtigen Rennen sehr gut vorbereitet, was sonst auf anderen Trainingsstrecken so nicht der Fall ist. Wenn man sonst mehr oder weniger alleine seine Runden dreht, ist das schön und gut. Aber um wieder etwas Rennpraxis zu bekommen, war das in Anbetracht der Umstände ein sehr gutes Format», lobte der 22-jährige Wormstädter.

Da sah auch sein fünf Jahre älterer Bruder Tim so, der in diesem Jahr neben dem ADAC MX Masters als Wildcard-Fahrer gern ein paar WM-Läufe in Teutschenthal oder Loket bestritten hätte. «Das war schon eine coole Sache, da drückt man schon mal ein bisschen mehr. Um wieder reinzukommen, war dieses Traicing eine durchaus nützliche Angelegenheit.»

Das erste Fernduell entschied Tim Koch knapp vor Tom für sich, im zweiten war es genau umgekehrt. Gemäß der Motocross-Arithmetik durfte bei der Siegerehrung der aktuelle WM-Pilot auf das oberste Treppchen, der nun mit einem konkreten Ziel vor Augen seine Vorbereitung ab sofort intensivieren wird. «Es wurde ja nun ein neuer Kalender für die MXGP herausgegeben, und ich hoffe, dass das alles so stattfindet. Daher bereite ich mich jetzt konkret auf etwas vor, was bisher nicht möglich war. Bisher habe ich quasi Stand-by trainiert und bin neben dem Fitness- und Konditionstraining meistens zwei Mal pro Woche gefahren. Jetzt wird das Training wieder so gemacht, als würde man sich im Winter auf die neue Saison vorbereiten. Das heißt, ich werde jetzt wieder ständig auf Achse sein und drei bis vier Mal pro Woche mit dem Motorrad trainieren.»

Als Dritter sorgte der vor zwei Jahren offiziell zurückgetretene Stephan Büttner für ein rein thüringisches Podest. Der 25-jährige Schkölener hat trotz Heirat und Hausbau des Thema Motocross noch nicht endgültig ad acta gelegt. So fuhr er voriges Jahr zum Beispiel das deutsche Straight Rhythm. Zu seinen neuen Ambitionen hüllt er sich noch in Schweigen, doch ist ein wieder größerer Auftritt, eventuell auch beim Supercross, nicht abwegig. Als Startnummer trug er in Thurm die 2 und meinte dazu: «Die 100 wollte ich nicht mehr.»

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