Max Nagl (KTM): Terminkollision mit ADAC MX Masters
Max Nagl führt die tschechischen Meisterschaften weiterhin an
Der dritte Lauf der offenen tschechischen Meisterschaften in Jinin war für Max Nagl ein Traumergebnis. SPEEDWEEK.com sprach mit dem Weilheimer, der sich zur Zeit wieder in seiner belgischen Wahlheimat Lommel aufhält.
Beim dritten Lauf zur tschechischen Meisterschaft in Jinin war diesmal weniger WM-Prominenz am Start. Gehen dir in dieser Meisterschaft inzwischen die Gegner aus?
«Es sind natürlich nicht alle nur happy, dass ich dort fahre. Das verstehe ich auch einerseits. Andrerseits: Als ich früher die Masters um den Titel gefahren bin, waren auch immer Fahrer aus der WM am Start wie Ken de Dycker oder Clement Desalle. Im Moment ist es einfach das Beste, was ich machen kann.»
Du führst die tschechische Meisterschaft an. Zwei Läufe, Opatov/20. September und Petrovice/4.Oktober kollidieren aber genau mit den Terminen der MX Masters. Wofür wirst du dich entscheiden?
«Das hängt von den Entscheidungen meiner Sponsoren ab. Für meinen Hauptsponsor Krettek, der das ganze Team übernommen hat, sind natürlich die MX Masters viel wertvoller als die tschechischen Meisterschaften. Aber wegen der Coronakrise ist ohnehin nichts planbar. Die Situation kann sich nächste Woche schon wieder völlig ändern. ich fahre nächste Woche, am 9. August in Loket und danach rede ich mit meinen Partnern, wie es weitergeht. Priorität haben für mich ganz klar die Masters, aber das tschechische Haas-Team behandelt mich so gut, dass es eigentlich auch eine Schande wäre, wenn ich das Team jetzt im Stich lassen würde und ihnen den Titel nicht bringen würde. Auf der anderen Seite ist der ADAC nicht happy und meine anderen Partner, wenn ich nicht in Deutschland fahre. Ehrlich gesagt, kann ich es jetzt nur noch falsch machen. Egal, was ich tue, wird es einen Benachteiligten geben. Deshalb spiele ich mit offenen Karten, rede mit allen darüber und dann muss ich eben eine Entscheidung treffen. Es kann aber auch sein, dass Corona mir die Entscheidung ohnehin abnimmt. Deswegen warte ich jetzt das Rennen in Loket ab und schaue danach in Ruhe.»
Du hast in Jinin wieder brillante Starts hingelegt und hattest schon nach wenigen Metern mehrere Bikelängen Vorsprung vor dem Rest des Feldes. Worin liegt dein Geheimnis?
«Das Erstaunliche dabei ist, dass mein Motorrad ein Standardmotorrad ist - inklusive Fahrwerk. Ich fahre die serienmäßige Luftgabel, den serienmäßigen Stoßdämpfer. Einzige Spezialteile sind Lenker, weil jeder Fahrer seinen eigenen Lenker bevorzugt, einen Sitzbankbezug mit griffigerem Gummi und einen HGS-Auspuff. Der Rest ist reine Kopfsache. In Jinin sind wir von einem Gitter gestartet, wie es auch in der WM benutzt wird. An dieser Stelle hatte ich vielleicht einen kleinen Vorteil. Erstens kenne ich diese Gitter ja aus der WM. Wir haben damit sehr, sehr viele Tests durchgeführt. Zweitens wusste ich, dass es in Jinin diese Gitter gibt und habe die Starts damit noch einmal speziell geübt. Das hat sich dann richtig gut ausgezahlt.»
Gab es in Jinin wieder spezielle Sektoren für die Zuschauer?
«Nein, die Zuschauer an der Strecke konnten sich völlig frei bewegen. Allerdings waren nicht ganz so viele Leute an der Strecke wie bei den anderen Rennen. Genaue Zuschauerzahlen habe ich aber nicht. In Loket soll es wieder das Sektorenkonzept geben.»