Max Nagl (Honda): Weshalb er drei Lizenzen braucht
Max Nagl
Der deutsche Motocross-Routinier Max Nagl fährt am Wochenende bei der «Dutch Open» in Harfsen, wo auch GP-Stars wie Jeffrey Herlings (Red Bull KTM) und Romain Febvre (Kawasaki) antreten sollen. Der Wahl-Belgier Nagl sitzt nun auf einer Honda des Teams KMP aus Ketsch, wo der ADAC-Masters-Champion von 2022 seine eigenen Sponsoren wie Krettek mit einbringt. Seine Teamkollegen sind Jordi Tixier und Lars van Berkel.
Beim Weilheimer hat sich auch sonst einiges getan. Mit O’Neal gibt es einen neuen Ausrüster, dazu fährt der 35-Jährige wieder Stiefel von Sidi. Die Honda bedeutet eine Art Déjà-vu, denn Nagl fuhr 2013 und 2014 für HRC, als er die Japaner von einer langen Durststrecke in Sachen GP-Sieg erlöste. Max war in seiner erfolgreichen MXGP-Karriere zudem Werksfahrer bei KTM und Husqvarna.
Der MXGP-Vizeweltmeister von 2009 hat zuletzt die Mitgliedschaft im französischen Motocross-Club «Du Littoral» angenommen. Dabei wurde Nagl von der französischen Föderation unterstützt, er hält nun auch eine Trainingslizenz von ihnen. Die Strecke des Klubs befindet sich in der Nähe von Calais nahe der belgischen Grenze. «Ich bin nun in fünf verschiedenen Klubs und habe drei Lizenzen», zählte Nagl auf. «Es wird immer schwieriger, für diesen schönen Sport zu trainieren.»
Hintergründe sind die Bürokratie und das Versicherungsrecht: Crosser benötigen für das Training im Benelux-Raum und auch in Frankreich eine Trainingslizenz der jeweiligen Föderation. Mit ihr ist dann auch der Versicherungsschutz gewährleistet.
Auch privat hat sich bei Max in den vergangenen Monaten einiges geändert, der Bayer und seine Gattin Sabrina haben sich getrennt. Sohn Mason (8) verbringt dennoch oft Zeit beim Cross-Papa, wo er weiterhin mit Begeisterung übt. Nagl ist nun mit der ungarischen MX-Fotografin Eva Szabadfi liiert, die unter anderen für das Yamaha-Werksteam tätig ist.
Nagl war bei seinem ersten Saisonauftritt in Lierop zuletzt stark unterwegs, musste aber im zweiten Rennen nach Halbzeit wegen den Nachwirkungen eines Sturzes zurückstecken, bei dem er sich den Lenker in die Leber geschlagen und eine sehr schmerzhafte Prellung zugezogen hatte.