MotoGP: Bittere Pille für Stefan Bradl

Jeffrey Herlings (KTM) will den Dreikampf um die WM

Von Johannes Orasche
Red Bull-KTM-Ass Jeffrey Herlings legte beim ADAC-Motocross-Masters in Tensfeld einen souveränen Auftritt hin und bereitet sich auf die zweite Hälfte der MXGP-Saison vor. Er kann den WM-Fight zum Dreikampf machen.

Jeffrey Herlings hat am Wochenende beim fünften Event zum ADAC Motocross-Masters im Sand von Tensfeld seinen Gegnern klar die Grenzen aufgezeigt. Der Niederländer aus dem Red Bull-KTM-Werksteam aus der MXGP-Klasse gönnte sich nach seiner höchst erfolgreichen Indonesien-Tournee keine Pause und gewann in Deutschland im Sand alle drei Rennen souverän.

Fakt ist: Herlings kommt immer besser in Schuss – ist nun schon ziemlich nah an 100 Prozent, was seine Bike-Performance betrifft. Der 29-Jährige, der sich selbst gerne als Dieselmotor mit etwas längerer Anlaufzeit bezeichnet, kann in der MXGP-WM nach seinem Doppel-Grand-Prix-Sieg in Indonesien jetzt sogar wieder ganz nach oben schielen.

Die Zahlen sprechen für Herlings: Der fünffache Champion aus Geldrop konnte an den letzten beiden Rennsonntagen auf WM-Leader Tim Gajser (Honda) und Weltmeister Jorge Prado satte 17 bzw. 16 WM-Punkte gutmachen.

Die Lage in der Tabelle: Momentan liegt Prado nur noch 17 Zähler vor seinem Pierer-Group-Stallkollegen Herlings. Zu Gajser fehlen Herlings 51 Zähler. Der unumstrittene MXGP-Sandkönig Herlings – der mittlerweile bei astronomischen 105 Grand Prix-Triumphen hält, trainiert permanent, während seine Widersacher zuletzt doch etwas mehr auf Entspannung gesetzt haben.

Was noch dazu kommt: Auch der Kalender spricht in den nächsten vier Wochen eher für «The Bullet» Herlings. Es gilt für ihn zunächst den tschechischen Grand Prix in Loket auf der meist harten und staubigen Piste gut über die Bühne zu bringen. Danach warten mit Lommel, Uddevalla und Arnheim jedoch drei sandige Pisten, die auf Herlings wie zugeschnitten sind und auf denen er in jedem Fall weiteren Boden auf Gajser und Prado gutmachen könnte.

Eines ist klar: Für die Motocross-Fans wäre es ein absolutes Highlight, wenn sich die diesjährige MXGP-WM noch zu einem Dreier-Thriller entwickeln würde, ähnlich wie 2021, als in Mantua für Herlings die Entscheidung fiel.

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