Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Simon Längenfelder (GASGAS): «Erstes Rennen war mega»

Von Nora Lantschner
Der tiefe Sand von Riola Sardo war ein echter Gradmesser zum Start in die Motocross-Saison 2024 – und die Performance von Simon Längenfelder macht Hoffnung auf mehr, auch wenn ein Startcrash den Tagessieg verhinderte.

«Der erste Lauf war mega», freute sich Simon Längenfelder, der sich beim ersten Vorsaison-Rennen in Riola (Sardinien) fünf Wochen vor dem WM-Auftakt in bemerkenswert guter Frühform präsentierte: Nach der Pole-Position dominierte der GASGAS-Werksfahrer Lauf 1 mit 22,4 Sekunden Vorsprung auf Weltmeister Andrea Adamo (Red Bull KTM).

«Ich war Dritter nach dem Start, in den ersten paar Runden habe ich die ersten beiden Fahrer überholt und konnte dann echt gut durchfahren», schilderte Längenfelder beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Für das erste Rennen war es gut, aber ich glaube, ein bisschen runder muss noch alles werden. Das ist aber immer so, das erste Rennen ist immer eines der schwierigsten.»

Schwierig gestaltete sich nach einem Sturz in der ersten Kurve auch die Aufgabe im zweiten Wertungslauf. «Im zweiten Lauf hatte ich leider den Startcrash. Ich habe echt lange gebraucht, um wieder aufzukommen, weil die Motorräder verkeilt waren. Mein Lenker war krumm und ich bin dann gleich noch in die Pitlane, um ihn etwas gerader zu machen. Danach bin ich echt gut vorgefahren, ich hätte gar nicht gedacht, dass ich noch so weit nach vorne kommen würde. Die Top-3 waren schon weg, die habe ich gar nicht mehr gesehen. Trotzdem habe ich dieses Wochenende viel gelernt.»

Mit den Rängen 1 und 4 landete der 19-jährige Deutsche in der Tageswertung der ersten Station der «Internazionali d‘Italia» punktgleich mit dem Sieger Ferruccio Zanchi (HRC) auf dem zweiten Platz. Noch wichtiger aber ist, dass der Speed stimmt und im Winter offensichtlich einiges richtig gemacht wurde.

«Der Winter war echt schön», bestätigte Längenfelder. «Dadurch, dass Jorge [Prado] ja in Amerika war, hatte man zwar nicht so den anderen Fahrer, an dem man sehen konnte, ob man den richtigen Speed hat oder nicht. Ich bin jetzt aber trotzdem schon ein bisschen länger dabei und hatte schon gedacht, dass es ziemlich gut passt – und ja, man hat es jetzt auch gesehen, dass es nicht so schlecht war», lächelte Simon zurückhaltend, aber doch selbstbewusst.

Mit Marc-Antoine Rossi gibt es auch einen MX2-Rookie im Red Bull GASGAS Factory Racing Team, der in Riola allerdings fehlte. «Er hat sich ein bisschen wehgetan, aber ich denke, er wird auch bald wieder dabei sein. Sonst hatte ich den ganzen Winter über mit ihm trainiert und es war echt cool.»

«Wir haben viel trainiert und waren noch eine Woche hier in Sardinien. Es war ein bisschen anders als die Jahre zuvor, aber mir hat es sehr gut gefallen. Wir waren im Dezember in Belgien und dann den ganzen Januar bei unserer Base in Rom. Eine Woche vor dem Rennen in Riola sind wir hergekommen, haben das Fotoshooting absolviert und noch ein paar Trainings – und jetzt geht es zurück nach Hause», verwies Längenfelder auf seine italienische Wahlheimat.

Am kommenden Wochenende steht in Mantua auch schon die zweite und letzte Station der offenen Italienischen Meisterschaft an. Für Längenfelder noch eine Gelegenheit, um sich im Renntrimm auf die WM-Saison einzustimmen. «Wir haben bisher nur noch Mantua geplant und dann Argentinien», sagte Simon zu seinem weiteren Plan.

Am 9. und 10. März beginnt in Villa La Angostura in Patagonien die WM-Saison und der junge Deutsche zählt als WM-Dritter von 2023 nicht erst seit seinem überzeugenden Auftritt im Sand von Sardinien zu den Mitfavoriten auf die MX2-Krone, nachdem er im Vorjahr zwischenzeitlich von einer Armverletzung eingebremst worden war.

Deshalb lautet das erste Ziel für die Saison 2024, gesund durch das Jahr zu kommen. «Ja, das ist das Wichtigste. Man hat letztes Jahr gesehen, wie schnell es gehen kann, dass man sich verletzt. Man muss immer aufpassen. Das Allerwichtigste ist gesund durchzukommen, immer dazuzulernen und weiterzumachen. Natürlich hofft man dann immer, dass das Endergebnis weit vorne ist, das sieht man dann aber am Ende des Jahres», ergänzte Simon Längenfelder.

Ergebnis Internationale italienische Meisterschaft Riola, MX2:

1. Ferruccio Zanchi (I), Honda, 4-1
2. Simon Längenfelder (D), GASGAS, 1-4
3. Oriol Oliver (E), KTM, 3-2
4. Quentin Prugnieres (F), Kawasaki, 5-3
5. Hakon Fredriksen (NOR), KTM, 6-5
6. Valerio Lata, (I), GASGAS, 11-6
7. Julius Mikula (CZ), KTM, 10-7
8. Andrea Adamo (I), KTM, 2-DNF

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