Über den Motor der Ducati Desmo 450 MX
Hintergrund der Ducati-Tests (SPEEDWEEK.com berichtete) ist offenbar der direkte Vergleich der Rundenzeiten auf der stark ausgefahrenen Strecke. Spurrinnen und tiefe Löcher sind Verhältnisse, wie sie auch auf WM-Kursen typischerweise anzutreffen sind.
Mit der Desmo 450 MX schlägt Ducati im Antriebsbereich einen eigenständigen Weg ein und unterscheidet sich damit von allen anderen Herstellern. Der Name 'Desmo' deutet bereits darauf hin, dass es sich um einen Motor mit desmodromischem Ventiltrieb handelt. Die geöffneten Ventile werden also nicht durch Federn zurückgeholt, sondern durch den 'desmodromischen' Mechanismus, der das Schließen der Ventile steuert. Desmodromik wird deshalb auch als Zwangssteuerung bezeichnet.
Derartige Entwicklungen gab es zwar auch schon in der Anfangszeit der Viertakter im Motocross, aber in der Viertakt-Neuzeit stellt die Desmodromik ein echtes Novum dar.
Die Ventilbewegung wird durch eine formschlüssige Verbindung realisiert. Die Steuerzeiten sind insbesondere für den Schließvorgang genau definiert und damit soll das bei Federsystemen gefürchtete Ventilflattern bei höheren Drehzahlen unterbunden werden. Außerdem soll der desmodromisch gesteuerte Motor über ein breiteres Drehzahlband verfügen und insgesamt effizienter arbeiten.
Nach Angaben von Antonio Cairoli will Ducati auch im Fahrwerksbereich neue Wege einschlagen. Auch wenn Details bisher noch nicht bekannt sind: Der Rahmen der Desmo 450 MX ist aus Aluminium gefertigt. Die Hersteller der Pierer-Gruppe (KTM, GASGAS und Husqvarna) sowie Beta setzen bekanntlich auf Stahlrahmenkonstruktionen. Triumph hat in ihren neuen Crossbikes ebenfalls Aluminiumrahmen verbaut.
Konkurrenz belebt das Geschäft und die Neuentwicklungen von Triumph und Ducati bringen frischen Wind in die Szene.