Werkschließungen: Krise bei Reifenhersteller Michelin
Gregory Aranda wurde überlegen 'König von Stuttgart'. Sein 'königliches' Haupt wurde von einem seiner Hauptsponsoren geschmückt, doch ausgerechnet dieser kämpft im Moment ums Überleben: Der französische Reifenhersteller Michelin hat vor wenigen Tagen bekanntgegeben, in Frankreich weitere Werke zu schließen. Nachdem die Produktion in drei deutschen Werken (Karlsruhe, Homburg und Trier) bis 2025 schon im vergangenen Jahr angekündigt wurde, macht Michelin nun auch in Frankreich Werke dicht. Betroffen sind die Standorte in Cholet bei Nantes und Vannes. Mehr als 1000 Mitarbeiter sollen entlassen werden. In fünf französischen Michelin-Werken soll die Produktion zudem gedrosselt werden.
Grund für die drastischen Maßnahmen sind die stark gestiegenen Energiekosten, welche die Produktionskosten in die Höhe treiben. Der Industrie-Erdgaspreis hat sich in Deutschland in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Er lag im Jahre 2021 laut Statista bei durchschnittlich 2,95 Ct/kWh und stieg 2023 auf 7,75 Ct/kWh. Beim Strom sieht es kaum besser aus. Weltweit gehört Deutschland zu den Ländern mit den höchsten Strom-und Energiepreisen, was direkte Auswirkungen auf den Produktionsstandort hat.
Die hohe Inflation in Frankreich und Europa (sie betrug in Frankreich 5,9 Prozent) schlägt auch auf die Personalkosten durch. 122 Mitarbeiter aus den Michelin-Kundenkontaktzentren für Deutschland, Österreich und die Schweiz müssen um ihre Jobs bangen. Diese Abteilungen sollen nach Polen verlagert werden.
Welche Auswirkungen diese Maßnahmen auf den Sport haben, ist im Moment noch ungewiss, aber die Sparmaßnahmen werden auch auf den Sport durchschlagen. Seit 2016 rüstet Michelin z.B. die MotoGP exklusiv mit Rennreifen aus. Dieser Vertrag endet 2026.