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MX-Rückblick 2015-8: Febvre wird vorzeitig MXGP-Champion

Von Thoralf Abgarjan
Romain Febvre wird in Assen vorzeitig MXGP-Weltmeister

Romain Febvre wird in Assen vorzeitig MXGP-Weltmeister

Der August ist geprägt von den vorzeitigen Titelgewinnen von Romain Febvre (Yamaha) und Ryan Dungey (KTM). Ein Interview, das Missstände im RCH-Suzuki Team von Ken Roczen aufdeckt, sorgt weltweit für Schlagzeilen.
Lommel: Shaun Simpson fliegt allen davon

Anfang August zieht der WM-Zirkus in die Sandhölle von Lommel. Clement Desalle (Suzuki) kugelt sich im Zeittraining erneut die Schulter aus. Seine Saison ist nun definitiv beendet.

Shaun Simpson ist der einzige Pilot, der die Sprungkombination von Lommel als Vierfachsprung nimmt. Der Schotte ist so der Schnellste und gewinnt beide Läufe. Später fasst sich auch HRC-Werksfahrer Gautier Paulin ein Herz, nachdem ihm sein Trainer Jean Michel Bayle ins Gewissen redet: «Du willst Weltmeister werden? Dann nimm den verdammten Quad!», flößt er seinem Schützling ein. WM-Leader Romain Febvre geht jetzt kein unnötiges Risiko mehr ein und hat bereits den Titel im Visier. Er gilt nicht als ausgewiesener Sandspezialist, doch mit Gesamtrang 3 kann der Franzose sein WM-Punktekonto satt füllen.

Max Anstie wittert seine Chance

In verletzungsbedingter Abwesenheit von Jeffrey Herlings rauft sich die MX2-Meute um jeden Punkt. Max Anstie wittert seine Chance, gewinnt beide Läufe und hat mit 46 Punkten noch Titelchancen.

Doch die WM-Führung übernimmt zunächst Herlings' Teamkollege Pauls Jonass.

Das Rennen von Lommel 2015 steht ganz im Zeichen von 'union jack', denn die Sieger beider Klassen kommen aus dem Mutterland des Sports, Großbritannien. Der Bulgare Petar Petrov holt sein erstes WM-Podium und der schweizer WM-Titelaspirant Valentin Guillod hadert das ganze Wochenende mit dem belgischen Tiefsand, kommt nicht über die Ränge 12 und 22 hinaus und verliert dadurch den Anschluss an die WM-Spitze.

USA: Wirbel um das RCH-Suzuki-Team von Ken Roczen

Mitte August sorgt ein Interview des deutschsprachigen Crossmagazins mit Heiko Klepka weltweit für Schlagzeilen. Der Vater von Ken Roczen erhebt darin schwere Vorwürfe gegen das RCH-Suzuki-Team. Ken Roczen selbst rudert zurück und distanziert sich öffentlich von den Aussagen seines Vaters. Aber seit dem Wechsel zu Suzuki klagt Roczen immer wieder über Fahrwerksprobleme. Immerhin bewirkt der Wirbel um das Thema, dass der Thüringer kurze Zeit später von Showa- auf Kyaba-Fahrwerkselemente umsteigt und damit besser zurechtkommt.

Gesamtrang 2 für Roczen, Dungey vorzeitig Champion

Ken Roczen kracht in Unadilla in den vor ihn gestürzten Christophe Pourcel und humpelt angeschlagen von der Strecke. Glücklicherweise erleidet der Thüringer nur leichte Blessuren, aber ohne Vorderradbremse ist mehr als Rang 16 im ersten Lauf nicht drin. Im zweiten Lauf zeigt Roczen sein Potenzial und kämpft mit Tabellenführer Ryan Dungey um den Sieg, den er nur um Haaresbreite verfehlt. In der Gesamtwertung ist für den Deutschen Rang 2 noch in Reichweite, während in der 250er-Klasse weiterhin nichts entschieden ist: Jeremy Martin und Marvin Musquin trennen nur 2 Punkte.

Mit einem Sieg im ersten Lauf von Utah wird Ryan Dungey vorzeitig US-Champion. Roczen erreicht in beiden Rennen Rang 2 und hat vor dem letzten Rennen nur noch 5 Punkte Rückstand auf Justin Barcia und Gesamtrang 2. Im letzten Rennen der Saison, in Crawfordsville (Indiana), zeigt Barcia Nerven, stürzt im Zeittraining und ist im Rennen nur noch ein Schatten seiner selbst. Roczen gewinnt an Selbstvertrauen, siegt im letzten Rennen der Saison, wird Gesamt-Zweiter der AMA Pro Motocross Championship und bereitet sich am Ende doch noch einen versöhnlichen Saisonabschluss 2015.

Musquin: Durch technischen Defekt gestoppt

Die Meisterschaftsentscheidung in der 250er-Klasse bleibt bis zum Schluss ein Krimi: Die Protagonisten Martin und Musquin beenden die Rennen von Utah auf 3-1 und 1-3. Im letzten und entscheidenden Rennen von Indiana bleibt Musquin wegen eines technischen Defekts liegen und muss das Feld kampflos seinem Widersacher Jeremy Martin überlassen.

Max Nagl kehrt mit Paukenschlag in Mantova zurück

Nach seinem Sprunggelenksbruch von Teutschenthal meldet sich Max Nagl in Mantova mit einem Paukenschlag in die WM zurück und holt die Pole-Position.

Doch kaum kehrt der Weilheimer auf die Rennstrecke zurück, wird er erneut vom Pech heimgesucht: Im ersten Lauf ist er in eine Startkarambolage verwickelt und auch im zweiten Lauf stürzt er in der letzten Runde, während Romain Febvre mit einem Doppelsieg nun klar auf Titelkurs ist.

Drama für Jonass in Assen

MX2-Tabellenführer Pauls Jonass erlebt in Assen einen Alptraum: Er stürzt in der ersten Kurve, demoliert sich die Vorderbremse und muss an die Box fahren. Mit mehr als einer Runde Rückstand und ohne Frontbremse kämpft er weiter, rundet sich Position für Position zurück und ergattert auf P13 noch wertvolle Punkte.

Doch die WM-Führung verliert Pauls Jonass an diesem Tage an Tim Gajser.

MXGP-Rookie Febvre wird vorzeitig Weltmeister 2015!

Ende August ist es soweit: Zwar hadert Romain Febvre in Assen in Lauf 1 und Rang 5 noch etwas mit dem Sandkurs, doch mit seinem Sieg in Lauf 2 wird er bei noch zwei ausstehenden Rennen vorzeitig Weltmeister. Shaun Simpson zeigt erneut seine Qualitäten im Sand und gewinnt trotz eines Sturzes in Lauf 1 den Großen Preis der Niederlande.

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