Bradley Smith: Verletzung mit Herz & Kopf ausgleichen
Bradley Smith wurde zweimal am Knie operiert
Die Saison 2016 verlief für Bradley Smith bisher desaströs. Zunächst hatte er große Probleme mit der Umstellung von Bridgestone auf Michelin, dann zog er sich im Rahmen des 8h-Rennen von Oschersleben eine schwere Bänderverletzung im rechten Knie zu. Seither hat der Tech3-Yamaha-Pilot, der zwischenzeitlich von Alex Lowes ersetzt wurde, ein umfangreiches Rehabilitationsprogramm absolviert, und ließ sich sogar zweimal operieren, um wieder fit zu werden. Beim Grand Prix von Japan in Motegi wird er nun sein Comeback geben.
«Es ist schön, hier zu sein», freute sich Smith am Donnerstag in Motegi. «Die letzten sieben Wochen haben mich herausgefordert. Es machte keinen Spaß, diesen Jungs vom Sofa aus zuzusehen. Ich freue mich, zurück bei meinem Team zu sein. Die Reha war hart, ich arbeitete jeden Tag so viel wie möglich. Es ist nicht viel zu tun, wenn die Motorräder fehlen. Ich habe immer versucht, mein Knie zu verbessern, sobald ich aufwachte, bis ich dann ins Bett ging. Was mein Herz und meinen Kopf betrifft, sie sind zu hundert Prozent fit. Was immer beim Knie fehlt, versuche ich durch sie auszugleichen.»
Smith ließ sich einmal in Deutschland direkt nach dem Unfall und später im Cromwell Hospital in London operieren. «Die erste Operation fand am Tag nach dem Unfall statt, um die Wunde zu schließen und eines der Bänder wieder zusammenzuflicken. Zwei Wochen später wurde dann ein weiterer Eingriff vorgenommen, um die restlichen Bänder und Sehnen wieder herzustellen. Der Schaden war groß. Doch es wird besser. Ich konnte nun wieder anfangen, draußen Fahrrad zu fahren. In dieser Situation lernt man, die kleinen Dinge zu schätzen. Ich drücke die Daumen, dass ich auf dem Bike am Freitag einige Runden abspulen kann.»
Schwierig für Smith: Es finden nun drei Rennen in drei Wochen statt. «Es geht erst einmal darum, mein Leder anzuziehen und ein paar Runden zu drehen, um festzustellen, wo ich stehe. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wie sich das Knie verhalten wird. Kein Fitnessstudio kann imitieren, was dir ein MotoGP-Bike abverlangt. Daher muss ich erst einmal auf die Strecke gehen. Ich hoffe, dass das Knie sich dann an die Belastung gewöhnt und es Session für Session besser wird. Ich werde eng mit dem Team, meinem Physiotherapeuten und der Clinica Mobile zusammenarbeiten.»