Marc Márquez (Honda/1.): «Ich ging das Risiko ein»
Marc Márquez: Risikobereitschaft und die richtige Strategie führten zur Pole-Position
«Dieses Wochenende war bisher sehr trickreich, was die Wetterbedingungen betrifft, denn man muss nicht nur schnell sein, sondern auch eine clevere Strategie haben. Bisher hatten wir immer die richtige Strategie, wir gingen zur richtigen Zeit mit den richtigen Reifen auf die Strecke. So konnte ich in der ersten trockenen Session auch die Pole-Position sichern», berichtete Weltmeister Marc Márquez nach dem Qualifying auf Phillip Island.
Als die Strecke im Q2 immer weiter auftrocknete, übertrumpfte Márquez seinen Honda-Markenkollegen Cal Crutchlow um 0,792 sec. Während Márquez das Risiko von Slicks vorne und hinten einging, setzte Crutchlow vorne auf einen Intermediate-Reifen und hinten auf einen Slick-Reifen.
Márquez umrundete die 4,4 Kilometer lange Strecke in 1:30,189 min. «Das Qualifying war aber schwierig, weil das Set-up des Bikes nicht perfekt war. Es war nicht einfach, die perfekte Gelegenheit zu finden, doch es ist mir gelungen. Wir werden sehen, wie es am Sonntag weitergeht. Es könnte ein Rennen im Trockenen oder im Nassen oder ein Flag-to-Flag-Rennen sein. Doch ich bin bereit, denn ich fühle mich wohl auf der Maschine. Ich bin sehr froh, dass sich der Titelkampf schon in Japan klärte, denn an diesem Wochenende wäre das sehr schwierig.»
Es war die 65. Pole-Position in Márquez' GP-Karriere. Damit hat der Spanier den BMW M Award für den besten Qualifyer bereits vorzeitig gewonnen. Dies gelang Márquez in jedem Jahr, seit er in die MotoGP-Klasse aufstieg.
Auf Phillip Island kann das Wetter innerhalb weniger Minuten umschlagen. Die Strecke trocknet durch Wind und Sonne sehr schnell auf. «Ja, das ist unglaublich. Schon beim Vorsaison-Test hier war es so, auch wenn damals höhere Temperaturen herrschten. Wenn es regnete, konnte die Strecke aber wenige Minuten später schon wieder komplett trocken sein. Auch diesmal war es so. Die Strecke trocknet schnell auf. Das müssen wir auch für das Rennen bedenken», betonte der Weltmeister aus dem Repsol Honda Team.
Die Risikobereitschaft von Márquez zahlte sich aus. «Die Prognose für das Qualifying lautete, dass es nach zehn Minuten zu regnen beginnen wird. Alle gingen raus und pushten. Doch ich sah, dass die Strecke schon trocken war, also ging ich das Risiko ein, an die Box zu fahren. Dadurch habe ich vielleicht drei Minuten verloren, hatte dafür aber die richtigen Reifen. Ich konnte drei oder vier Runden zu hundert Prozent pushen. Trotzdem war ich etwas besorgt, dass ein Gegner mit neuen Reifen ausrückt und nochmals schneller ist. Doch am Ende reichte meine Zeit.»