Andrea Iannone (Sturz): «Bin recht glücklich»
Andrea Iannone im Kampf gegen Valentino Rossi
Andrea Iannone ging bei seinem Comeback in Sepang beherzt ans Werks, als er Valentino Rossi bekämpfte. Als er auch hinter seinem Ducati-Teamkollegen Andrea Dovizioso zurückfiel, riskierte «The Maniac» zu viel und stürzte in Kurve 9.
«Ich bin in Ordnung», versicherte der Italiener nach dem Crash. «Ich bin sogar recht glücklich, weil ich länger als die Hälfte des Rennens an der Spitze gegen Vale kämpfen konnte. Bei einem Comeback nach vier Rennen ist das nicht selbstverständlich. Ich denke, ich habe mich auf die beste Weise zurückgemeldet. Sicher, ich hätte Dritter werden können, aber ich hatte nicht mitbekommen, dass Marc und Cal hinter mir gestürzt waren. Wenn ich danach auf die Gerade gekommen wäre und ‹Marc und Cal out› gelesen hätte, dann hätte ich auch meinen Speed reduziert. Doch wir stürzten kurz nacheinander, also wusste ich das noch nicht. Jorge blieb auf dem Bike, ich hatte auf ihn schon sieben Sekunden Vorsprung, also wäre ich wahrscheinlich Dritter geworden», ist Iannone bewusst.
«Es war für mich aber sehr wichtig, so stark zurückzukommen und an diesem Wochenende auf trockener und nasser Strecke schnell zu sein, obwohl meine Verfassung noch nicht die beste ist. Das war wichtig. Beim Sturz bremste ich etwas zu weit in die Kurve und verlangte dem Vorderreifen dadurch mehr ab als zuvor. Als ich dann umlegte, verlor ich die Front. Da ich nicht am FP2 teilgenommen hatte, haben wir eine neue Lösung für dieses Problem nicht ausprobieren können. Wir hätten den Grip am Hinterrad noch anpassen müssen. Dafür hatten wir aber keine Zeit mehr. Dovi nutzte ein anderes Setting mit mehr Gewicht auf dem Hinterrad. Das half sicher. Für das Rennen wollte ich aber kein Risiko beim Setting eingehen», berichtete der WM-Zehnte.
Für seine zahlreichen Stürze in dieser Saison macht Iannone die Ducati verantwortlich. «Ich stürzte, weil ich mit dem Fahrer auf dem besten Bike mithalten wollte. Ich bin mir sicher, dass Vale der Kampf mit mir gefallen hat. Doch er war schneller als ich, denn er hatte mehr Traktion, wenn er die Maschine aufstellte. Ich erlebte viel Spinning. Daher musste ich das gesamte Rennen in den Bremsphasen sehr stark ans Limit gehen. Wenn die Ducati dasselbe Level wie Honda und Yamaha erreicht, dann wird es einfacher sein, nicht mit ihr zu stürzen. Dieses Risiko muss man derzeit noch eingehen, um mit den besten Fahrern auf den besten Maschinen mitzuhalten. Ich will dieses Risiko immer eingehen. Ich bin mit einem fünften Platz nicht zufrieden, für mich zählen nur die Ränge 1 bis 3. Was meine körperliche Verfassung betrifft, bin ich in Ordnung. Ich hatte das gesamte Wochenende ein bisschen Schmerzen, aber ich kam gut damit klar. Ich nutzte nur für das Rennen leichte Schmerzmittel.»
Freust du dich über den Sieg deines Teamkollegen? «Ja, ich bin sehr glücklich für Dovi und Ducati. Endlich kam auch für Dovi ein Sieg hinzu. Ich bin mir sicher, dass er lieber im Trockenen gewonnen hätte, aber es ist trotzdem ein sehr wichtiger Sieg. Ich freue mich für ihn.»