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Jürgen Lingg: «Folgers MotoGP-Test? Tierisch gefreut»

Von Sharleena Wirsing
Intact-Teamchef Jürgen Lingg verfolgte mit großem Interesse den ersten Test seines ehemaligen Schützlings Jonas Folger mit der MotoGP-Yamaha. Lingg zeigte sich von Folgers Leistung begeistert.

MotoGP-Rookie Jonas Folger hatte bereits bei seinem ersten MotoGP-Test in Valencia eine sehr starke Leistung gezeigt. Er landete auf Platz 10 vor seinem Tech3-Yamaha-Teamkollegen Johann Zarco. Folger war 0,067 sec schneller als der zweifache Moto2-Weltmeister und war somit bester Rookie. Auf die Bestzeit von Maverick Viñales büßte der Bayer 0,983 sec ein, auf sein großes Idol Valentino Rossi verlor er nur 0,239 sec.

Was sagst du zum ersten MotoGP-Test von Jonas? «Geil, einfach geil», lachte Intact-Teamchef Jürgen Lingg, der 2016 in der Moto2-Klasse mit Folger zusammengearbeitet hatte. «Ich habe den Test natürlich verfolgt. Ich habe mich wirklich so sehr gefreut. Wie er draufgesessen ist... Ganz ehrlich, viele haben kritisiert, ob sein Aufstieg zu früh kommt, doch ich habe immer gesagt, dass er auf dieses Motorrad passen wird. Ich kenne seinen Fahrstil. Zudem ist er sehr groß und auch schwer, was in der Moto2-Klasse immer ein Nachteil war. Wir kennen sein Potenzial. Dass er sofort so Gas gibt, habe ich aber auch nicht erwartet. Ich finde es geil, mich freut das tierisch. Er hat mir dann noch eine SMS geschrieben, dass das Motorrad ‹megamäßig› ist und sehr viel Spaß macht.»

Marc Márquez hatte als Rookie beim Valencia-Test im November 2012 1,081 sec auf die Bestzeit eingebüßt – auf der Werks-Honda. Der letzte Rookie, der beim Valencia-Test näher an der Spitze dran war als Folger, war Casey Stoner 2005.

Folger zeigte schon früh und mehrmals sein großes natürliches Talent. Er ist auf jeder Art von Motorrad sofort unglaublich schnell. Die Frage ist, wie deutlich er sich nun noch steigern kann. «Ja, das habe ich auch mal mitbekommen. Sie haben ihn mal in Brünn auf eine 1000er gesetzt und er ist gleich eine wahnsinnige Zeit gefahren. Darum war mir schon klar, dass er auf Anhieb recht schnell sein wird. Aber nicht so schnell. Wie sehr er sich steigern kann, ist nun die Frage. Er muss nun sehr genau analysieren und intensiv arbeiten. Sein Teamkollege ist sehr stark. Vom Potenzial her hat Jonas das aber zu hundert Prozent drauf. Es kommt nur darauf an, wie das gesamte Paket harmoniert.»

«Man muss natürlich festhalten, dass Jonas schneller war als Zarco, aber Zarco war konstanter und auf gebrauchten Reifen schneller. Trotzdem bin ich mir sicher, dass es für Jonas sehr gut laufen kann. Aber dafür muss er nun viel arbeiten. Jetzt gibt es nur noch eins, alles andere muss er ausblenden. Das Problem, was wir 2016 nach seiner MotoGP-Vertragsunterzeichnung hatten, existiert ja nun nicht mehr, deshalb kann das wirklich etwas werden», ist Lingg überzeugt.

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