Honda-Star Marc Márquez: Sepang-Clash längst abgehakt
Marc Márquez will nichts über 2015 hören
Valentino Rossi bleibt dabei: 2015 wurde ihm der Titel seiner Meinung nach gestohlen, weil sein damaliger Yamaha-Teamkollege Jorge Lorenzo auf dem Weg zur WM-Krone Schützenhilfe von seinem Landsmann Marc Márquez bekommen hatte. Dies wiederholte der Italiener unlängst erneut in aller Öffentlichkeit – und sorgte damit für die gewünschten Schlagzeilen.
Was 2015 in Sepang mit einem Crash endete und als «Sepang-Clash» in die MotoGP-Geschichte eingehen sollte, hat der neunfache Weltmeister offenbar noch nicht verdaut. Doch das ist seinem Widersacher Márquez egal, wie der Repsol-Honda-Werkspilot im Gespräch mit den Kollegen der spanischen Sportzeitung «Marca» betont.
«Ehrlich gesagt, ich habe ihn nichts dazu sagen gehört», winkt der 55-fache GP-Sieger ab. «Aber wenn er wieder damit anfängt, dann werde ich nicht darauf eingehen. Ich weiss, dass ich 2015 Dritter geworden bin, im vergangenen Jahr habe ich den Titel geholt und in der anstehenden Saison will ich wieder um den Titel kämpfen. Alles andere habe ich längst abgehakt.»
Dem Sepang-Clash ging 2015 ein Zwist voraus, der bereits in der Woche nach dem Australien-GP auf Phillip Island für Diskussionen zwischen den Anhängern des Yamaha-Piloten und den Márquez-Fans sorgte – nämlich am Donnerstag vor dem Sepang-GP. Der Grund: Márquez zog im Rennen in Australien gemäss Rossi nicht schnell genug an Lorenzo vorbei. Zwischen den Zeilen warf Rossi dem Spanier Márquez vor, seinen Landsmann Lorenzo im WM-Kampf zu unterstützen.
Vor dem nächsten WM-Lauf in Sepang wiederholte Rossi seinen Vorwurf sehr viel deutlicher, was sicherlich dazu beitrug, dass der Streit auf der Piste fortgesetzt wurde. Márquez ärgerte Rossi schon in den freien Trainings bis zur Weissglut, im Rennen kam es schliesslich zum erbitterten Duell, das mit einer Kollision in Runde 14 endete.
Rossi wurde vorgeworfen, er habe Marc Márquez mit einem Tritt zu Fall gebracht. Der Yamaha-Star wurde mit drei Strafpunkten gebüsst und beim letzten Rennen in Valencia ans Ende der Startaufstellung versetzt. Beim Finale kämpfte sich Rossi noch bis auf den vierten Platz vor, doch der WM-Titel ging an Lorenzo, der das Rennen für sich entschied.