Valentino Rossi: «Márquez treibt ein Versteckspiel»
Platz 4 hinter Iannone, Viñales und Bautista am zweiten MotoGP-Testtag in Sepang, Rückstand auf die Bestzeit bei 0,802 Sekunden – mit dieser Bilanz konnte Valentino Rossi und das Movistar-Yamaha-Team am Dienstag gut leben.
Rossi fuhr erstmals auch die bauchige Verkleidung, unter der jetzt die Winglets versteckt sind.
Valentino, wie ist die Atmosphäre jetzt in der Yamaha-Box nach dem Fahrerwechsel?
Boooh... Für mich persönlich hat sich nicht viel verändert. Mit Viñales habe ich ein gutes Verhältnis. Mit Lorenzo ist halt eine gewaltige Rivalität entstanden... Manchmal kam es dadurch zu Problemen. Aber wie gesagt: Es hat sich nichts Grundlegendes geändert für mich.
Hat dich der Zwist mit Lorenzo 2016 belastet während der Saison? Du hast manchmal bitter und zornig gewirkt. Fühlst du dich jetzt befreit?
Naja, um ein positives Gefühl zu behalten, dürfen solche Sachen wie im Herbst 2015 nicht passieren... Leider ist das geschen. Daran lässt sich nichts mehr ändern. Wichtig ist, konzentriert zu bleiben und entspannt.
Die Zeit ist das beste Heilmittel. Je mehr Zeit vergeht, umso besser.
Ich konzentriere mich lieber auf meine Arbeit.
Wie hat sich dein Kopf heute angefühlt? Warst du wieder gesund?
Ja, ich bin okay. Ich bin wieder bei 100 Prozent, Montagfrüh war ich in einem erbärmlichen Zustand. Auch beim Zubettgehen hatte ich noch Kopfweh. Aber als ich heute erwacht bin, habe ich mich gut gefühlt.
So konnten wir gute Arbeit leisten. Am Ende war es ein guter Tag.
In der Früh haben wir zwar viel Zeit verloren, weil wir gewartet haben, bis der Belag trocken wurde.
Aber am Nachmittag konnten wir gute Arbeit verrichten, wir haben mehr als 50 Runden gedreht. Wir haben wichtige Teile probiert. Meine Pace war gut, am Schluss habe ich noch eine Attacke auf die Bestzeit absolviert. Das hat mich auf Platz 4 gebracht. Ich bin in den Top-5, das ist okay.
Wo hast du dich heute stärker gefühlt? Und wie fühlte sich die neue Verkleidung mit in innen befestigten Flügeln an?
Leider hat man mir von Yamaha gesagt, ich darf über die Verkleidung kein Wort verlieren... (Er lacht).
Aber ich kann sagen: Vor allem ist sie sehr schön. (Er lacht). Mir gefällt sie. Ich kann verraten: Ich spüre keinen großen Unterschied.
Wir werden sie auf jeden Fall weiter verwenden.
Wichtiger als die Verkleidung war das neue Chassis, der neue Rahmen. Er ist gut, ich mag ihn. Wir haben noch nicht entschieden, ob wir mit ihm weiter arbeiten. Aber der erste Eindruck war gut. Positiv.
Mit diesem Rahmen lässt sich das Bike einfacher steuern. Das war unsere Absicht. Besonders in der zweiten rennhälfte müssen wir stärker werden. Dazu müssen wir den Hinterreifen weniger beanspruchen.
Morgen werden die zwei neuesten Chassis vergleichen. Dann entscheiden wir, wie es weitergeht.
Hast du heute die neuen Michelin probiert?
Nein, das haben wir uns für Mittwoch vorgenommen. Aber ich habe von den anderen Fahrern gehört, sie haben Vorteile beim Vorderreifen gespürt.
Es sieht so aus, als hättest du jetzt mit der neuen Yamaha eine besser Basis als in den letzten Jahren. Stimmst du zu?
Es hat beim Test hier in den letzten Jahren auch nie übel ausgesehen. Für mich ist wichtig, dass wir erkennen, welche Richtung wie einschlagen müssen für diese Saison. Wir müssen rausfinden, wie wir das Motorrad verbessern können.
Am Ende ist die Platzierung immer wichtig. Aber es ist auch wichtig, dass wir bei der Entwicklung keine Fehler machen.
Aber Yamaha schient in einer guten Ausgangslange zu befinden: Platz 2 und Platz 4 am zweiten Tag hier. Honda scheint Mühe zu haben. Lorenzo hat mit der Ducati noch Mühe. Wird das ein Vorteil sein für dich beim Saisonstart?
Für mich ist es zu früh, um ein Urteil abzugeben. Ich bin überzeugt, Lorenzo wird beim Start in Katar bereit sein. Er wird dort auf den Sieg lossteuern. Er war heute Achter, er ist einige gute Runden gefahren. Er war schnell...
Was Honda und Márquez betrifft: Da will ich bis morgen 18 Uhr warten.
Man kennt Marc. Er hat heute mit gebrauchten Reifen gearbeitet, er hat Long-runs gemacht, er hat ein Versteckspiel getrieben.
Ich wäre nicht überrascht, wenn er morgen frische weiche Reifen aufziehen und allen um eine halbe Sekunde davon fahren würde.
Was uns betrifft: Unser Motorrad ist gut, es ist wunderschön. Ich fühle mich gut damit. Und auch auf den Geraden läuft es recht anständig. Es macht den Anschein, als hätten wir ein gutes Potenzial.»
Die MotoGP-Testzeiten von Sepang, 31. Januar:
1. Andrea Iannone, Suzuki, 1:59,452 min
2. Maverick Viñales, Yamaha, 1:59,859
3. Álvaro Bautista, Ducati, 2:00,219
4. Valentino Rossi, Yamaha, 2:00,254
5. Johann Zarco, Yamaha, 2:00,343
6. Héctor Barberá, Ducati, 2:00,351
7. Andrea Dovizioso, Ducati, 2:00,441
8. Jorge Lorenzo, Ducati, 2:00,484
9. Jonas Folger, Yamaha, 2:00,495
10. Marc Márquez, Honda, 2:00,531
11. Aleix Espargaró, Aprilia, 2:00,609
12. Cal Crutchlow, Honda, 2:00,692
13. Alex Rins, Suzuki, 2:00,877
14. Dani Pedrosa, Honda, 2:00,886
15. Scott Redding, Ducati, 2:00,972
16. Karel Abraham, Ducati, 2:00,981
17. Danilo Petrucci, Ducati, 2:01,124
18. Loris Baz, Ducati, 2:01,227
19. Michele Pirro, Ducati, 2:01,383
20. Pol Espargaró, KTM, 2:01,525
21. Jack Miller, Honda, 2:01,557
22. Sam Lowes, Aprilia, 2:02,058
23. Tito Rabat, Honda, 2:02,190
24. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:02,266
25. Bradley Smith, KTM, 2:02,517
26. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, 2:02,893
27. Kouta Nozane, Yamaha, 2:03,052
Die MotoGP-Testzeiten von Sepang, 30. Januar, 18 Uhr
1. Casey Stoner, Ducati, 1:59,680
2. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:59,797
3. Maverick Viñales, Yamaha, 2:00,129
4. Álvaro Bautista, Ducati, 2:00,134
5. Andrea Iannone, Suzuki, 2:00,489
6. Cal Crutchlow, Honda, 2:00,569
7. Jonas Folger, Yamaha, 2:00,643
8. Valentino Rossi, Yamaha, 2:00,694
9. Marc Márquez, Honda, 2:00,738
10. Héctor Barberá, Ducati, 2:00,743
11. Danilo Petrucci, Ducati, 2:00,850
12. Scott Redding, Ducati, 2:00,853
13. Dani Pedrosa, Honda, 2:00,970
14. Johann Zarco, Yamaha, 2:01,224
15. Aleix Espargaró, Aprilia, 2:01,272
16. Pol Espargaró, KTM, 2:01,338
17. Jorge Lorenzo, Ducati, 2:01,349
18. Loris Baz, Ducati, 2:01,352
19. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:01,812
20. Alex Rins, Suzuki, 2:01,890
21. Karel Abraham, Ducati, 2:01,926
22. Jack Miller, Honda, 2:01,943
23. Kouta Nozane, Yamaha, 2:02,187
24. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, 2:02,281
25. Tito Rabat, Honda, 2:02,315
26. Sam Lowes, Aprilia, 2:02,943
27. Bradley Smith, KTM, 2:03,033