Maulkorb für Cal Crutchlow: «Müsst die Bosse fragen»
Die Klappe zu halten fällt Cal Crutchlow schwer
«Heute war nicht so schlecht, aber ich hatte viele Probleme mit der Motorbremse», fasste Cal Crutchlow seinen Testtag in Malaysia zusammen. «So lässt sich das Motorrad nicht gescheit abbremsen, in diesem Bereich verlieren wir mindestens 0,3 sec pro Runde. Insgesamt bin ich zufrieden wo wir stehen, jedoch nicht mit meiner Rundenzeit.»
Auf Longruns verzichtete der Honda-Pilot, zehn Runden am Stück waren sein Maximum. «Und da erwischte ich einen schlechten Reifen», stöhnte Crutchlow. «Trotzdem beschloss ich nicht abzubrechen – und war am Ende positiv überrascht. Jetzt weiß ich: Mit einem guten Reifen wäre ich pro Runde mindestens eine halbe Sekunde schneller. In der elften Runde ging mir das Benzin aus...»
Der ehemalige Supersport-Weltmeister hatte auch ein Auge auf die Konkurrenz aus dem eigenen Lager. «Den Longrun von Jack Miller habe ich mir angeschaut, er fuhr gut», meinte Crutchlow. «Er verwendete eine andere Motorspezifikation als wir, das sah gut aus. Vielleicht ist diese Version in einigen Bereichen besser als unsere. Ich darf euch darüber nichts sagen, nicht einmal, wie viele verschiedene Versionen es gibt. Da müsst ihr die Bosse fragen. Sicher ist: Die Version von Miller und Rabat ist eine andere, als ich sie fuhr. Dem Sound nach, sind sie mit dem letztjährigen Motorrad gefahren.»
Crutchlow hat bereits am Dienstag die Frage gestellt, ob nicht der letztjährige Honda-Motor besser wäre. Solche Fragen hört man bei HRC nicht gerne.
«Ich habe den ganzen Tag mit der neuen Spezifikation verbracht», ergänzte Crutchlow. «Zum Ende des Tages wechselte ich auf den letztjährigen Motor. Es war gar nicht so einfach, mich vom Kopf her darauf einzustellen – die Charakteristik ist gänzlich anders. Positiv ist, dass Dani und Marc konkurrenzfähig sind.»
Die beiden Repsol-Honda-Asse fuhren nur 0,2 sec schneller als der LCR-Pilot und belegten die Ränge 3 und 5. Die Top-11 liegen innerhalb 0,4 sec. Trotzdem meint Crutchlow: «Andere sind die Favoriten, nicht wir. Vielleicht hat Honda die besten Fahrer. Außer Stoner und Márquez gab es aber nicht viele Fahrer, die über die Jahre auf der Honda zu dem in der Lage waren, was diese beiden zeigten. Fahrer aus Satelliten-Teams holten einige Podestplätze, mehr als die anderer Hersteller. Es muss also an den Fahrern liegen. Honda arbeitet sehr hart, auch daran, dass es Satelliten-Piloten aufs Podium schaffen. Honda will alle drei Plätze auf dem Podest.»
MotoGP-Test Sepang, kombinierte Zeiten aller drei Tage:
1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:59,368 min
2. Andrea Iannone, Suzuki, 1:59,452
3. Marc Márquez, Honda, 1:59,506
4. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:59,553
5. Dani Pedrosa, Honda, 1:59,578
6. Valentino Rossi, Yamaha, 1:59,589
7. Álvaro Bautista, Ducati, 1:59,628
8. Casey Stoner, Ducati, 1:59,639
9. Cal Crutchlow, Honda, 1:59,728
10. Jorge Lorenzo, Ducati, 1:59,766
11. Johann Zarco, Yamaha, 1:59,772
12. Alex Rins, Suzuki, 2:00,057
13. Aleix Espargaró, Aprilia, 2:00,108
14. Danilo Petrucci, Ducati, 2:00,310
15. Jonas Folger, Yamaha, 2:00,312
16. Héctor Barberá, Ducati, 2:00,352
17. Jack Miller, Honda, 2:00,439
18. Karel Abraham, Ducati, 2:00,445
19. Scott Redding, Ducati, 2:00,645
20. Loris Baz, Ducati, 2:00,873
21. Pol Espargaró, KTM, 2:01,338
22. Bradley Smith, KTM, 2:01,338
23. Sam Lowes, Aprilia, 2:01,341
24. Michele Pirro, Ducati, 2:01,382
25. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, 2:01,658
26. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:01,812
27. Kouta Nozane, Yamaha, 2:02,187
28. Tito Rabat, Honda, 2:02,189