Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

Andrea Dovizioso: «Gutes Gefühl, aber zu langsam»

Von Günther Wiesinger
Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso wirkte nach dem 14. Startplatz in Jerez ratlos. Denn Ducati-Teamkollege Jorge Lorenzo startet sechs Plätze vor ihm.

Nur Startplatz 14, den Einzug ins Qualifying 2 verpasst – eine ungewöhnliche Situation für Ducati-Werkspilot Andrea Dpvizioso, der nach Platz 2 in Katar als Titelanwärter betrachtet wurde.

Und erstaunlich: Ducati-Neuling Jorge Lorenzo stellte die Desmosedici immerhin auf den achten Startplatz.

«Dovi» schaffte im Q1 eine Zeit von 1:39,255 min, damit verlor er am Schluss eine satte Sekunde auf die Bestzeit von Dani Pedrosa.

«Ich bin ziemlich enttäuscht von meiner Startposition. Das ist eine merkwürdige Situation, denn ich bin weit hinten, aber ich hatte beim Fahren ein gutes Gefühl. Sehr seltsam. Im FP4 haben wir das Motorrad etwas verbessert, meine Pace war recht gut, ich konnte im zweiten Run mit gebrauchten Reifen 1:40,3 min fahren. Damit war ich happy. Aber im Q1 ist mir keine einzig wirklich schnelle Runde gelungen, das ärgert mich sehr. Ich will keine Ausreden suchen. Aber mein Rennspeed ist nicht übel. Und mit der Zeit aus dem Q1 bin ich weniger als zwei Zehnter langsamer als Jorge. Dabei hat er ein wirklich gutes Wochenende gezeigt.»

«Auf dieser Piste lässt sich das nicht mehr ändern, wir können hier wegen der kurzen Geraden unsere Stärken nicht ausspielen. Ich weiß zwar, dass meine Rennpace recht gut ist, aber vom 14. Platz werden wir Mühe haben, das ist ein gewaltiger Nachteil, das Überholen ist hier schwierig. Die Piste ist eng und langsam man kann also in den ersten Runden viel kostbare Zeit verlieren. Damit müssen wir jetzt klarkommen.»

«Dovi» sagt, bei der Ducati habe sich das Problem in der Kurvenmitte im Vergleich zu 2016 nicht im Geringsten verbessert. «Es ist präzise so wie im Vorjahr.»

«Ich konnte hier die neuen Reifen nicht ausnützen. Es ist schwierig, hier den Vorderreifen richtig zu managen, man überschreitet hier bei diesem Reifen recht rasch das Limit. Es ist eine Balanceakt, sehr schwierig. Und ich muss positiv denken: Mit einer perfekten, fehlerlosen Runde hätte ich deutlich weiter vorne stehen können», meinte der Italiener.

Ducati hatte in Jerez auch 2016 Mühe, liegt es am Low-Grip des Belags? Dovizioso: «Es liegt nicht nur am Grip. Bei der Pace sind wir hier konkurrenzfähiger als im Vorjahr, weil die Reifen viel besser haften. Aber der Drop hinten ist im Rennen recht groß, das ist nicht das Beste für uns. Es liegt aber auch am Layout der Strecke...»

Viñales sagte, die Yamaha hätten in den Linkskurven hier mit dem asymmetrischen Hinterreifen keinen Grip. Gilt das auch bei Ducati?
«Ja, der Drop beginnt auf der linken Seite. Das könnte ein Schlüsselfaktor im Rennen werden. 27 Runden bei dieser Hitze... Und dazu dieser wahnsinnige Wheelspin. Das wird uns Sorgen machen, sicher.»

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