Jorge Lorenzo (16.): Warum «Dovi» viel schneller ist
Jorge Lorenzo
Nur 16. Startplatz, und das nach dem vielversprechenden dritten Platz im Rennen von Jerez – das war kein Anlass, der Ducati-Star Jorge Lorenzo in Begeisterungsstürme ausbrechen ließ.
Die Misere begann bereits im FP3, in dem sich Lorenzo nicht direkt fürs Q2 qualifiziert, im Q1 schaffte er den Aufstieg ebenfalls nicht. Deshalb musste er sich schließlich um die Startplätze von 13 aufwärts balgen. Und auch da waren im Q1 Pedrosa, Bautista und Rookie Folger schneller.
Also fünfte Startreihe für Lorenzo beim «HJC Helmets Grand Prix de France» in Le Mans.
«Eine andere Piste, ein anderer Fahrbahnbelag, zu wenig Trainingszeit im Trockenen», faßte Lorenzo zusammen. «Ich brauche ganz sicher mehr Zeit, um mit diesem für mich ungewohnten Motorrad ans Limit vorzustoßen, viel mehr Zeit als zum Beispiel Dovizioso, der als Sechster losfährt. Ich habe noch immer zu viele Automatismen, die ich mir neun Jahre lang bei meinem alten Motorrad angeeignet habe. Ich bin zwar mit jeder Runde schneller geworden, aber wir hatten etwas Pech mit dem Wetter. Mit den Regenreifen waren wir konkurrenzfähig. Im Regen wären wir vorne dabei. Wir würden auch besser dastehen, wenn wir mehr Trainings bei trockener Fahrbahn gehabt hätten. Im FP4 bin ich außerdem gestürzt. Jetzt haben wir die Möglichkeit, hier im Rennen alles besser zu machen. Mein Ziel ist es, das Motorrad im Warm-up besser abzustimmen und morgen ein bisschen besser zu fahren.»
Lorenzo weiter: «Für mich ist schwierig, bei gemischten Verhältnissen mit Slicks wirklich schnell zu fahren.»
Jorge stellte auch fest, dass im Turn 1, wo Miller im FP4 so schwer stürzte, das Kiesbett grösser werden muss, er verlangt mehr Sturzraum, auch mehr Airfences dort. «Dort muss die Sicherheit erhöht werden. Dort besteht immer die Gefahr, dass dir das Vorderrad wegrutscht, wenn es kalt ist. Der liebe Gott hat Jack heute beschützt und gesagt: ‚Das ist nicht der Tag, an dem du dich schwer verletzen sollst.’ Jack sollte sich zu Herzen nehmen, was heute passiert ist. Die MotoGP ist kein Spaß. Er hat heute sehr viel Glück gehabt.»
«Ich bin hier nicht so konkurrenzfähig wie mit meinem früheren Motorrad. Mit der Ducati haben wir noch nicht alle Dinge verstanden. Deshalb bin ich langsamer als Dovi, der die Maschine perfekt kennt. Wir hatten im FP4 nur 30 Minuten auf trockener Fahrbahn, das reichte für mich nicht aus, um auf sichere Art und Weise nach vorne zu fahren. Das war das Problem; die Rundenzeit war nicht so übel. Aber mit Zarco, Dovizioso und Pedrosa waren zu viele schnelle Fahrer im Q1. Das hat mich vom Q2 ferngehalten und mir die Möglichkeit genommen, mich noch einmal 15 Minuten lang zu verbessern und mich besser zu fühlen.»
«Meine Performance im Q1 hat verschiedene Gründe. Ich habe die weiße Linie berührt, der Vorderreifen hat mich nicht ausreichend unterstützt, ich habe die Hinterradbremse zu wenig benutzt.»