Cal Crutchlow (Honda/4.). «Crash von Jack war übel»
Cal Crutchlow
Cal Crutchlow rutschte mit der LCR-Honda in den letzten Minuten des Qualfyings 2 zum «HJC Helmets Grand Prix de France» in Le Mans noch aus der ersten Startreihe. Er steht aber an vierter Stelle der Startaufstellung – und ist bester Honda-Pilot.
«Ja, es war bisher ein seltsames Wochenende, wir wären zwei komplett trockene Tage lieber gewesen, dann wären wir noch konkurrenzfähiger gewesen. Es sieht so aus, als würden wir mit der Honda viel Zeit für die Abstimmung brauchen. Je länger das Wochenende dauert, umso schneller werden wir. Aber ich fiele mich gut auf dem Motorrad, die Rennpace passt, ich bin positiv eingestellt. Aber meine beste Quali-Runde war schwach. Ich habe einen Fehler gemacht, der sich auch in der nächsten Kurve noch ausgewirkt hat. Ich habe mich beim Team für diesen Fehler entschuldigt...»
«Ich bin bisher sehr selten aus der zweiten Reihe losgefahren, komisch. Das Motorrad funktioniert in manchen Bereichen nicht fantastisch, aber beim Bremsen sind wir stark. Wir müssen schauen, ob wir uns für Sonntag noch verbessern können.
Aber im Warm-up wird es eiskalt sein, also werden wir da nicht schlauer werden.»
Cal Crutchlow ist überzeugt, dass Viñales, Rossi, Zarco und Márquez am Sonntag die Gegner sein werden, die neben ihm fürs Podest in Frage kommen.
Crutchlow hat den wilden FP4-Crash von Jack Miller aus nächster Nähe verfolgt. «Ich bin sogar neben der Piste stehen geblieben. Ich wollte die Gewissheit haben, dass er sich bewegt... Ihr wisst ja, Jack ist einer meiner besten Freunde. Verdammt, es macht keinen Spaß, einen Freund so spektakulär abfliegen zu sehen. Es ist nie schön, einen Sturz zu beobachten. Und oft siehst du auf den ersten Blick, dass der Fahrer in Ordnung ist. Ich war froh, als er aufgestanden ist. Jack hat wirklich Eier. Er ist wenig später im Quali wieder rausgefahren und hat sich Platz 11 gesichert.»
Aber Jack flog in der letzten Kurve der letzten Quali-Runde noch einmal runter.
Crutchlow weiter: «Jack und ich, wir haben uns am Freitagabend per WhatApp unterhalten. Ich schrieb ihm: ‚Warum hast du auf den feuchten Stellen so viel riskiert?’ Er hat geantwortet: ‚Ich habe nichts riskiert.’ Da musste ich schmunzeln. Habt ihr ihn heute gesehen? Aber vielleicht hat er gar nicht geschwindelt, als er über den Freitag sprach. Er ist einfach im Regen talentierter als alle andern. Jack hat beim ersten Sturz keinen gravierenden Fehler gemacht, er hat nicht zu abrupt gebremst. Er hat gut reagiert, denn er hätte auch rechts in die Mauer krachen und vorher Marc abräumen können. Er hat einfach die Bremse losgelassen und dann das Kiesbett aufgesucht. Aber dort steht auch eine Mauer. Es war ein böser Crash. Schlimm. Ehrlich. Der Belag ist zwar neu, aber es gibt immer noch holprige Stellen. In Turn 1 ist so eine Stelle, vielleicht ist sie ihm zum Verhängnis geworden.»