Shuhei Nakamoto beginnt seine Tätigkeit bei der Dorna
Marc Márquez mit Shuhei Nakamoto
Fast zehn Jahre lang leitete Shuhei Nakamoto als Vice President der Honda Racing Corporation (HRC) die sportlichen Geschicke des weltgrössten Motorradherstellers Honda.
In seine Ära fiel nicht nur die Rolle als Lieferant der Moto2-Enheitsmotoren, er gewann auch mit Caey Stoner 2011 die MotoGP-WM, nach dessen Rücktritt gelang mit Marc Márquez der nächste Glücksgriff. Der Spanier wurde 2013, 2014 und 2016 Weltmeister in der Königsklasse.
Dazu siegte Honda mit Danny Kent 2015 in der Moto3-WM, in diesem Jahr führt Honda-Pilot Joan Mir überlegen.
Aber HRC erlebte auch Rückschläge in anderen Rennserien. Die Superbike-WM wurde seit 2007 nicht mehr gewonnen, Nakamoto verbockte die Open-Class-Jahre, weil er das Reglement nicht genau studierte und einen käuflichen Production-Racer bauen liess (ohne Seamless-Getriebe und ohne pneumatischen Ventiltrieb), Yamaha und Ducati gewannen die Open-Class-Wertungen 2014 und 2015 mit Aleix Espargaró und Héctor Barbera.
Honda belieferte vier Teams (LCR, Marc VDS, A spar und AB MotoRacing) mit den Open-Hondas RCV213-RS– und wurde heftig kritisiert.
Auch bei der Dakar-Rallye schaffte Honda in fünf Jahren nur einen Podestplatz, dabei wollte man innerhalb von drei Jahren gewinnen und dann wieder aussteigen.
Nakamoto ist stolz auf seine technische Ausbildung. Trotzdem hat er in der MotoGP-WM kein überlegenes Motorrad hinterlassen, als er sich im April 2017 bei HRC verabschiedete und beim Texas-GP noch einmal als Gast erschien.
Auf die Frage, was er künftig tun werde, sagte Nakamoto vor einem Jahr: «Das entscheidet meine Frau. Sie ist der Boss.»
Er machte aber nie ein Geheimnis daraus, dass er sich mit 63 Jahren noch zu jung für die Pension hält und für neue Angebote offen sei.
SPEEDWEEK.com hat bereits im April 2017 berichtet, dass Nakamoto einen neuen Job bei der Dorna übernehmen wird. Er soll künftig zum Beispiel Mittelsmann zwischen Honda und der Dorna spielen, wenn es um die Deals für den Shell Advance Asian Talent Cup und den neuen British Talent Cup geht, die mit Production-Racern des Typs Honda NSF 250R bestritten werden.
Diese Neuigkeit soll am Wochenende beim Brünn-GP offiziell bestätigt werden.