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HRC: Shuhei Nakamoto geht, Takeo Yokoyama kommt

Von Günther Wiesinger
Personalrochaden bei der Honda Racing Corporation: HRC-Vizepräsident Nakamoto wird im Laufe des Jahres Richtung Pension verabschiedet. Neuer starker Mann bei HRC wird Takeo Yokoyama.

Bei der Honda Racing Corporation (HRC) befinden sich einige Dinge im Umbruch. Shuhei Nakamoto, Vice President von HRC, ist bereits seit 2009 für die internationalen Motorsport-Aktivitäten von HRC verantwortlich. Dazu gehören auch die Einsätze in der Moto3-WM, die Rolle des «official engine suppliers» in der Moto2-WM und das MotoGP-Engagement bei Repsol, bei LCR-Honda (Crutchlow) und bei Marc VDS (Miller und Rabat).

Normalerweise unterliegen die japanischen Topmanager einem Rotationssystem, das sie alle fünf Jahre in neue Spitzenjobs befördert.

Nakamoto ist längst für einen Jobwechsel fällig, aber er nähert sich mit 61 Jahren dem Pensionsalter.

Deshalb schwebte ihm offenbar vor, die Position bei HRC noch ein bis zwei Jahre ausüben und sich dann in den Ruhestand versetzen zu lassen.

Er wollte zu weniger Rennen kommen und kürzer treten, was allerdings bei dieser weit umfassende Aufgabe schwierig ist, denn HRC kümmert sich auch um die Werkseinsätze bei der Rallye-Dakar, um die Supercross-Championship in den USA, die Motocross-WM und so weiter.

In Jerez ist durchgesickert, dass Nakamoto im Laufe dieses Jahres verabschiedet werden soll. Über den Termin sind unterschiedliche Informationen im Umlauf. Manche Quellen sprechen von Juni, andere vom Saisonende.

Nakamoto möchte auf jeden Fall noch die Weichen für die MotoGP-Zukunft stellen und den Vertrag mit Marc Márquez verlängern. Aber er muss sich diese Personalien und Budgets natürlich vom HRC-Vorstand in Japan absegnen lassen.

Für die HRC-Zukunft ist ein Triumvirat von drei Managern vorgesehen. Der Japaner Takeo Yokoyama ist jetzt Technical Director bei HRC und wurde früher als Chief Engine Development Engineer bezeichnet. Yokoyama gehört seit 1996 zur Honda-Familie; er studierte aber von 2002 bis 2004 in den USA und kehrte danach zu HRC zurück. Er war drei Jahre lang Track Engineer im Team von Dani Pedrosa und wurde vor einem Jahr bei HRC zum Technical Director befördert.

Yokoyama wird der neue starke Mann bei HRC. Er wird aber einen Teamprinzipal bei Repsol-Honda zur Seite haben, der sich um das Alltagsgeschäft kümmert, für die Fahrerverpflichtungen zuständig ist und für die Sponsorendeals.

Diese Aufgabe obliegt momentan Livio Suppo, der allerdings von Nakamoto an diese Stelle befördert wurde und von dem es im HRC-Kreisen heisst, er habe sich vielfach unbeliebt gemacht und passe nicht ins Konzept, zumal er als enger Nakamoto-Vertrauter gilt.

Ein dritter Topmanager soll sich um die sportpolitischen Fragen kümmern, um die Promotion der Honda-Motorradsport-Aktivitäten und um die Kommunikation. Für diese Rolle ist offenbar der rechtschaffene und konsensfähige Italiener Carlo Fiorani (60) vorgesehen, der zu Rossis Zeiten bereits als Teammanager bei Honda agierte, dann zu Honda Motor Europe in die Superbike-WM transferiert wurde und zu Beginn dieser Saison als «Motorcycle Racing Communications Director» für Honda Motor in den GP-Paddock zurückkehrte. Er soll den Kontakt zu den Landesimporteuren halten, die Verbindungslinie zwischen Honda Motor und HRC im Fahrerlager bilden und Honda zu einem besseren Image im Motorradsport verhelfen.

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