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Tom Lüthi: «Franco Morbidelli wird 2018 Messlatte»

Von Günther Wiesinger
Der künftige Schweizer MotoGP-Pilot Tom Lüthi will noch keine Prognose zu seinen Chancen in der Königsklasse abgeben. «Ich werde mich an Morbidelli orientieren.»

Tom Lüthi wird im nächsten Jahr bei Marc VDS Honda mit 2017-Motorrädern in der Königsklasse debütieren.

SPEEDWEEK.com sprach mit dem 30-jährigen Schweizer über seine neue Herausforderung.

Tom, jetzt hat du es geschafft. Du fährst nächstes Jahr in deiner 18. GP-Saison endlich in der Königsklasse. Welche Ziele wirst du dir setzen? Traust du dir als Rookie ähnliche Erfolge zu wie Zarco und Folger?

Das ist zu weit weg. Diese Neuigkeit ist heute erst rausgekommen, wir haben den Vertrag unterschrieben, jetzt ist es offiziell.

Es ist jetzt zuerst einmal eine Freude da, dass es klappt und ein Traum in Erfüllung geht. Über die Ziele können wir uns später unterhalten.

Die Saison 2018 ist noch zu weit weg.

Um die Möglichkeiten einschätzen zu können, da gehört vieles dazu. Ich muss zuerst in Erfahrung bringen, welches Material wir genau bekommen. Wie sieht die Technik-Crew aus? Da sind vorher noch viele weitere Fragen zu klären.

Teamchef Michael Bartholemy sagt: Es wird mit den Rolling-Chassis von 2017 gefahren, dazu kommen die Motoren des Repsol-Teams mit dem Stand von Valencia-GP 2017.

Es ist wirklich zu früh. Der Vertrag ist jetzt unterschrieben und besiegelt worden. Der Deal ist jetzt offiziell. Aber für die ganzen Detailfragen ist es jetzt definitiv zu früh.

Dein künftiger MotoGP-Teamkollege Franco Morbidelli wird sicher auch stark sein. Er wird die erste Messlatte für dich sein?

Auf jeden Fall. Das ist perfekt, würde ich sagen. Einen starken Teamkollegen zu haben, ist immer gut. Auf Franco kann man auch die Ziele irgendwo ausrichten, da er ebenfalls Rookie ist und das gleiche Material bekommt wie ich.

Es macht dann schon Sinn, dass man sich auch an ihm orientiert.

Musst du für die MotoGP-Klasse das Training ändern oder verstärken? Hast du schon eine Idee, was du im Winter während der zweimonatigen Testpause im Dezember und Januar machen wirst?

Ja, grob natürlich. Die definitive Planung habe ich noch nicht gemacht. Ich werde mit dem Training auf der gleichen Linie weitermachen, ich werde nicht alles auf den Kopf stellen. Aber wir werden das Programm sicher ausbauen und noch mehr auf Krafttraining achten.

Ich möchte in den Testpausen auch mit anderen Motorrädern fahren; das möchte ich beibehalten.

Du hast 2016 zwei MotoGP-Tests für KTM absolviert. Wie weit wird dir das behilflich sein beim Einstieg? Du kennst die Power und den Speed.

Die KTM-Tests waren auf jeden Fall sehr interessant. Und ich glaube, es ist hilfreich, dass ich bereits mal so eine grobe Idee von dem habe, was auf mich zukommt.

Schlußendlich waren das 2016 zusammen vier Tage auf dem MotoGP-Motorrad. Das war alles sehr eindrucksvoll. Zuerst war es wie ein Schock, dann bin ich aber recht gut damit zurechtgekommen.

Aber es gibt noch so viel zu lernen.

Wichtig ist, dass ich den Fokus bis auf weiteres jetzt voll im CarXpert-Team und auf der Moto2 behalte. Das ist eine wichtige Saison. In den letzten sieben Rennen ist noch viel zu erreichen.

Dann werde ich das Kapitel Moto2 abschließen, nachher kommt die neue Klasse. Ich werde jetzt nicht groß versuchen, die zwei Aufgaben zu vermischen. Ich werde mich bemühen, den Fokus auf der Moto2 zu behalten. Das wird schwierig genug.

Aber es bleibt mein Ziel, die Saison 2017 auf hohem Niveau zu Ende zu bringen.

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