Maverick Viñales (Yamaha/2.): «Ich fahre entspannter»
Von allen Titelanwärtern zog sich Movistar-Yamaha-Werkspilot Maverick Viñales am Freitag im FP1 und FP2 beim «Gran Premio San Marino e Riviera de Rimini» auf dem Misano World Circuit am besten aus der Affäre.
Der Spanier büßte nur 0,005 Sekunden auf die Bestzeit von Pramac-Ducati-Fahrer Danilo Petrucci ein und ließ Andrea Dovizioso hinter sich, der als Dritter nur 0,058 sec langsamer war als Maverick, und Marc Márquez schloss Day 1 als Fünfter ab.
Valentino Rossi sollten wir auch nicht vergessen: Der WM-Vierte, 26 Punkte hinter «Dovi», fehlt wegen eines Schien- und Wadenbeinbruchs, den er vor einer Woche beim Enduro-Training erlitten hat.
«Beim Test hier hatten wir hier deutlich mehr Grip», schilderte Maverick, der am Montag vor dem britischen WM-Lauf in Misano einen Testtag einlegte. «Heute war es viel schwieriger, in den Kurven genug Speed aufrecht zu erhalten, denn das Motorrad haftete nicht so gut wie beim Test. Wir müssen probieren, das Feeling vom Test zurückzugewinnen, denn damals waren wir schneller. Trotzdem war ich hier am ersten Tag mit dem Motorrad recht happy. Seit einigen Rennen machen wir vom FP1 zum FP2 immer klare Fortschritte. Ich bin froh, dass wir uns verbessert haben.»
In Misano wurde offenkundig, dass Maverick Viñales ein anderes Chassis benützt, nicht mehr jenes, das nach dem Montag-Test von Barcelona in Assen und bei weiteren Rennen zum Einsatz kam. Mit dem zweiten Platz in England gab es dort schon eine klare Steigerung.
«Beim Reinfahren in die Kurven spüre ich mich jetzt mit meinem Fahrstil komfortabler auf dem Bike. Ich brauche ein Motorrad, mit dem ich entspannt durch die Kurven fahren kann. Ich kann nur schnell fahren, wenn ich mich relaxt fühle und viel Vertrauen zum Motorrad und den Reifen aufbauen kann. Es ist immer gut, wenn man etwas ändert und sich danach entspannter und konstanter fühle – in jeder Runde, auf jeder Strecke. Ich fühle mich jetzt am Kurveneingang ein bisschen besser», sagte Maverick.
Viñales hatte in Österreich noch starke Beschwerden, weil der Hinterreifen sehr bald nachließ – wie bei Rossi.
Ist das neue Chassis auch in dieser Hinsicht besser? «Ein bisschen, ja. In Silverstone haben wir gesehen, dass wir beim neuen Chassis die Lebensdauer der Reifen etwas verlängert haben. Das ist wirklich gut. Das kann man gut ausnützen. Du kannst dann jede Runde besser und schneller fahren. Du kannst dich so auch als Fahrer steigern. Heute war ein guter Tag. Ich habe viele Runden gedreht, auch mit gebrauchten Reifen, ich habe mich auch fahrerisch gesteigert. Ich bin happy mit dem heutigen Training.»