Sachsenring-GP: Streubel sucht nach Lösungen
Die Wirrnisse rund um den Sachsenring-GP wurden in Misano um eine weitere Facette erweitert. Wolfgang Streubel, Geschäftsführer der Sachsenring Rennstrecken Management GmbH, wurde wieder zu einem Meeting gebeten.
An die Adria begleitet wurde der Bürgermeister von Gersdorf von seinem Logistik-Verantwortlichen Jürgen Fritzsche. Das Treffen mit FIM-Safety-Officer Franco Uncini und weiteren Experten wurde extra für den Donnerstag anberaumt.
«Franco Uncini wollte in Ruhe und ganz ohne Stress mit uns sprechen», verrät Streubel, der dennoch etwas verwundert wirkte.
Fakt ist: Es geht auf dem Sachsenring zwischen WM-Promoter Dorna und Veranstalter SRM wieder einmal um die Streckenführung im Bereich der Kurven 10 und 11. Dort gab es 2016 ein Sturzfestival. Für das Rennen im vergangenen Sommer sahen die Fahrer an diesem neuralgischen Punkt keine Fortschritte. Der neue Belag sorgte für keine Entschärfung.
«Diesmal gab es an dieser Stelle fünf Stürze – drei am Freitag und zwei am Samstagvormittag», rechnet Streubel seine Statistik vor, die er in Misano auch Uncini präsentiert hat.
Dazu kommt laut Streubel ein interessanter Punkt: «Es hat an der betreffenden Stelle seit dem Jahr 2008 nur einen Sturz im Warm-Up gegeben und keinen einzigen Abflug im Rennen.»
Franco Uncini verlangt – wie vor vier Wochen von SPEEDWEEK.com exklusiv berichtet – eine Überhöhung des Fahrbahnbelags an der Außenseite der Kurve 11. Auch das Kiesbett muss dann angehoben werden. Die Sachsenring-Verantwortlichen unternehmen aber jetzt alles, um eine Lösung zu finden. «Franco Uncini war mit unserer Argumentation in Bezug auf die aktuelle Sturz-Statistik nicht ganz zufrieden», wunderte sich Streubel.
Streubel rechnet fix mit einem Verbleib des deutschen Grand Prix 2018 auf dem Sachsenring. Er gibt sich kämpferisch: «Wir werden noch zwei weitere Lösungsvorschläge zur Entscheidungsfindung abliefern. Wir haben auch sonst alle Auflagen erfüllt.»
Dem Vernehmen nach sollen die finanziellen Diskrepanzen demnächst aus dem Weg geräumt werden. Offenbar soll die Politik für die GP-Verluste aufkommen.
2017 hatte der deutsche WM-Lauf in Sachsen einen Verlust im hohen sechsstelligen Bereich erwirtschaftet, wie Streubel einräumt.