Aragón: Markus Reiterberger testet die MotoGP-KTM
Markus Reiterberger
Bei KTM wird schon seit einem halben Jahr darüber nachgedacht und eine Gelegenheit gesucht, bei der man den neuen deutschen Superbike-Meister Markus Reiterberge (23) einmal bei einem MotoGP-Test auf eine 1000-ccm-V4-Maschine aus Oberösterreich setzen könnte.
Am kommenden Dienstag wird es in Aragón so weit sein.
Reiterberger, IDM-Superbike-Champion 2013, 2015 und 2017, dazu Fünfter auf der Althea-BMW im ersten Superbike-WM-Lauf 2016 in Buriram/Thailand, darf sich in fünf Tagen als erster Bayer auf die KTM RC16 schwingen.
Und was ist der Sinn und Zweck dieser Übung?
«Reiterberger ist schnell, er hat das auf dem Superbike oft gezeigt», sagt Red Bull-KTM-Teammanager Mike Leitner. «Noch dazu wohnt er ganz in der Nähe... Es ist deshalb auf jeden Fall interessant, so einen Fahrer mal auf die MotoGP-KTM zu setzen. Ich weiß nicht, wie er zurechtkommen wird. Aber wir haben 2016 bei den vier Testfahrern Kallio, Abraham, Lüthi und de Puniet gesehen, dass zusätzliches und unterschiedliches Feedback nie schaden kann. Auch Hofmann ist zweimal gefahren und hat gemerkt, dass das Motorrad während des Jahres 2016 deutlich verbessert worden ist. Wir wollten bei Reiterberger die IDM-Saison abwarten, wir wissen ja, das er eng mit BMW verbündet ist und wollten ihm dort nichts verbauen. Aber jetzt haben wir mit BMW ein Gentlemen's Agreement getroffen, er hat für den Test die Freigabe erhalten. Für Markus wird das eine super Erfahrung sein. Und wir werden sehen, wie er sich mit einer MotoGP-Maschine anstellt.»
«Aber man darf da nichts reininterpretieren, denn wir haben in der MotoGP alle Plätze besetzt, das ist eher langfristig zu sehen. Er darf sich nicht zu viel erwarten. Für einen Testfahrerjob ist Reiterberger zu jung, mit 23 Jahren will man Rennen fahren. Und das können wir ihm nicht bieten», betont Leitner.
«Es ist für einen jungen Fahrer trotzdem ein Kick, wenn sie einmal mit so einem Gerät fahren können», ist Mike Leitner überzeugt. «Das haben wir im Juli hier auch bei Moto2-Pilot Miguel Oliveira gesehen. Nach so einem Test sagt sich jeder: ‚Hoppala, ich muss mich noch mehr reinhängen.’ Denn die Latte in der MotoGP liegt sehr hoch im Vergleich zu anderen Klassen und Serien. Aber wir machen das gerne, denn so ein Quer-Feedback von einem MotoGP-Neuling kann interessant sein, das haben wir letztes Jahr auch bei Tom Lüthi gesehen.»