Ralf Waldmann: «Reiti war höllisch schnell»
Am Nachmittag durfte heute der Bayer Markus Reiterberger (23) seine Premiere auf der KTM RC16 erleben. Im MotorLand Aragón durfte er auf die Ersatzmaschine von Mika Kallio steigen. Er drehte rund 40 Runden und bekam immerhin drei Reifensätze.
«Es sind alle sehr, sehr zufrieden mit Markus», sagte sein Mentor Ralf Waldmann. «Die Rundenzeiten waren sehr akzeptabel. Sie sind meines Erachtens überdurchschnittlich gut gewesen. In den langsamen Kurven war Reiti absolut gleich schnell wie die anderen, es hat nur noch in den schnellen Kurven gefehlt. Aber es gab auch Stellen, wo er besser war als die andern.»
Waldi zeigte sich begeistert: «Ich sag’ dir eins. Markus war höllisch schnell. Richtig schnell. Er hat einen guten Eindruck hinterlassen. Er war beeindruckend, das muss man echt sagen.»
Reiterberger, der dreifache IDM-Superbike-Meister, musste sich auf der KTM an die Karbonbremsen und die Michelin-Reifen gewöhnen, denn bei den Superbikes ist er auf Stahlbremsen und Pirelli unterwegs.
«Die Umstellung auf die Karbonbremsen war kein Thema, damit hat er überhaupt keine Probleme gehabt», berichtete Waldi. «Nur bei den Michelin-Reifen hat er schon einen Unterschied zu den Pirelli gespürt. Markus meinte, die Pirelli geben ihm von der Art her mehr Gripgefühl.»
Reiterberger (23) war von der Funktionsweise der Einheits-Elektronik beeindruckt. Aber mit 182 Zentimetern war er eine Spur zu groß für die KTM RC16. «Das Team hat nicht genug Material mitgehabt, um die Sitzposition optimal für Markus anpassen zu können. Sie haben die längsten Fußrasten genommen und die längsten Lenker, die sie dabei hatten. Aber es hätte noch en bisschen mehr gebracht, damit er optimal hätte sitzen können», schilderte Ralf Waldmann.
Reiterberger hatte nach dem Test ein Meeting mit Teammanager Mike Leitner, ehe er seine persönlichen Eindrücke schildern konnte.
Waldmann schaute sich die Fahrt seines Schützlings, der aus dem Red Bull Rookies-Cup kommt, draußen auf der Strecke an. «Markus sah auf der Strecke wirklich gut aus. Zum Verhalten des Motorrads hat er ähnliche Aussagen gemacht wie die KTM-Stammfahrer. Ich denke, das war für Reiti ein toller Test. Mike Leitner meinte, Moto2-Fahrer Miguel Oliveira sei nach dem Testtag im Juli total fertig gewesen. Bei Markus war das anders. Für ihn war das kein Problem. Er sagte, der Unterschied bei der Power zwischen dem Superbike und der MotoGP-KTM, da tut sich nicht viel. Er war da völlig relaxt. Markus hätte noch ein paar Stunden mehr fahren können.»
Reiterberger weiß, dass bei KTM alle Plätze für 2018 besetzt sind.
«Teamchef Werner Daemen hat natürlich einen Plan. Wenn es keine IDM geben sollte, muss man zur Not die Superstück-1000-EM-Klasse fahren. Oder sich in einem Superbike-WM-Team einkaufen», meint Waldmann.
Waldi abschließend: «Der Test war sehr gut. Markus könnte in der MotoGP mitfahren. Das kann man schon mal sagen.»