Jorge Lorenzo: «Gehe nun sanfter mit dem Gas um»
Jorge Lorenzo auf der Ducati Desmosedici
In Aragón führte Jorge Lorenzo das MotoGP-Rennen über weite Strecken an und verlor am Ende nur 2,028 sec auf Sieger Marc Márquez. Obwohl er am Ende Dritter wurde, war Lorenzo noch nie so nah an seinem ersten Sieg für Ducati dran. Zum zweiten Mal stand er für die Roten auf dem Podest, obwohl Ducati in Aragón im vergangenen Jahr sehr zu kämpfen hatte. Dovizioso kam 2016 nur als Elfter ins Ziel und war damit bester Ducati-Pilot.
In diesem Jahr lag Lorenzo unter den Ducati-Piloten ganz vorne. «Ich habe gelernt, sanfter mit dem Gas umzugehen. Dadurch vermeide ich Spinning und schone den Reifen mehr», erklärte der Mallorquiner seine Fortschritte. «Doch für den weichen Hinterreifen waren 23 Runden in Aragón viel. Wie ich erwartet hatte, war es in den letzten sieben Runden sehr schwierig, die Pace der Jungs an der Spitze zu gehen. Mehr konnte ich nicht tun. Der Reifen war zerstört – vor allem links.»
Ist es für Ducati unmöglich, den harten Hinterreifen einzusetzen? Wird das bei den restlichen Rennen ein Problem? «Michelin brachte auf den letzten sieben Strecken drei sehr ähnliche Hinterreifen. In Aragón waren sie jedoch sehr unterschiedlich. Den harten Reifen habe ich gar nicht ausprobiert. Der Medium-Reifen unterschied sich sehr stark vom weichen. Zumindest für mich. Mit dem Medium-Hinterreifen konnte ich das Rennen nicht fahren. Ich habe ihn im ersten Training ausprobiert, war aber sehr langsam. Mit dem weichen Hinterreifen fuhr ich fast zwei Sekunden schneller. Diesmal war das meine einzige Chance, um konkurrenzfähig zu sein. Doch in Barcelona entschied ich mich beispielsweise für die härteste Mischung, während ‹Dovi› die weiche wählte. Das hängt von der Strecke ab. In Silverstone hätte Viñales mit dem weichen Hinterreifen beinahe gewonnen.»
Im nassen zweiten MotoGP-Training von Aragón scheiterte Jorge Lorenzo mit der Ducati Desmosedici nur um 0,214 sec an der Bestzeit von Repsol-Honda-Pilot Dani Pedrosa. Bereits in Misano hatte Lorenzo durch eindrucksvolle Führungsrunden bis zu seinem Sturz bewiesen, dass er mit der Ducati auch im Nassen schnell ist. Lorenzo galt nach seinem heftigen Sturz 2013 in Assen als «wasserscheu». Dies widerlegte er spätestens mit der Ducati in Misano. «Das liegt am Bike. Schon bei meiner ersten Fahrt mit der Ducati im Regen fühlte ich mich sehr wohl. Im letzten Jahr war das durch die Kombination Yamaha und Michelin nicht möglich. Aber auf der Ducati war ich im Regen sofort schnell. Zum Glück», lachte der fünffache Weltmeister.