Ducati: Gigi Dall’Igna nimmt Jorge Lorenzo in Schutz
Jorge Lorenzo vor Andrea Dovizioso
Nach dem MotoGP-Rennen in Valencia versicherte Jorge Lorenzo, er wollte seinem Teamkollegen Andrea Dovizioso den Anschluss zur Führungsgruppe ermöglichen. Obwohl das Ducati-Team Lorenzo «Mapping 8» anzeigte, den Code dafür, dass er Dovizioso vorbeilassen soll, ignorierte er die Stallorder.
Nun erhielt Jorge Lorenzo Unterstützung von Gigi Dall’Igna, General Manager von Ducati Corse, der erklärte, dass die Stallorder von Ducati auf dem Zugpferd-Prinzip beruhte. «Es war eine Empfehlung, keine Anweisung. In diesem Jahr gab es Rennen, die man gewonnen hat, weil man schnell war, aber andere wurden von dem Fahrer gewonnen, der die Reifen schonte. Das Rennen gestern zählte zur zweiten Kategorie. Wichtig war, in der Endphase nah am Führenden dran zu sein, um dann den noch besseren Hinterreifen zu nutzen. Darum schlugen wir vor, dass der schnellere Fahrer vorne bleibt, damit der Kontakt zur Führungsgruppe bestehen bleibt. So sollte Dovi die Chance behalten, das Rennen zu gewinnen. Das war unser Ziel.»
«Als wir das Rennen von außen beobachteten, hatten wir den Eindruck, dass Dovi der schnellere Fahrer ist. Darum wollten wir, dass er vor Lorenzo fährt. Doch die Fahrer waren anderer Meinung. Lorenzo versuchte, noch schneller zu sein, als er unsere Mitteilung sah, damit Dovi mitziehen kann. Er dachte, dass er der Schnellere ist. Deshalb blieb er vorne. Ich denke, wir haben das falsch verstanden, als wir das Rennen auf den TV-Bildschirmen sahen. Am Ende haben die Fahrer auf dem Bike ganz sicher mehr Informationen als wir, wenn wir im Sessel sitzen und das Rennen im TV sehen», betonte Dall’Igna. «Ich kenne Jorge sehr gut. Wenn Dovi so die Weltmeisterschaft hätte gewinnen können, hätte Jorge ihn sicher vorbeigelassen. Ich bin mir da ganz sicher.»
Dall’Ignas Resümee der Saison 2017 fällt äußerst positiv aus. «Ich bin sehr glücklich, wenn auch nicht aufgrund des Endstandes in der Gesamtwertung. Am Ende sind wir nur Zweiter, aber trotzdem bin ich sehr zufrieden über die Verbesserungen, die uns in diesem Jahr gelangen. Und vor allem auch mit den Leistungen unserer Fahrer. Ich bin sehr happy darüber, wie die Ducati-Mitarbeiter nach den ersten Rennen reagierten, in denen wir einige Probleme erlebten. Es ist nicht einfach, sich davon zu erholen. Die Situation zu Beginn der Saison war schwierig. Erst nach den Tests in Barcelona und Mugello haben wir uns deutlich gesteigert. Die Fahrer, vor allem Dovi, machten einen großartigen Job ab Mugello. Wir kämpften bis sechs Runden vor dem Ende des letzten Saisonrennens um den WM-Titel. Ich bin sehr stolz auf diese Saison.»