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Das neue HRC-Management bleibt im Hintergrund

Von Günther Wiesinger
Seit dem Abgang von Shuhei Nakamoto sind drei Manager für die Geschicke der Honda Racing Corporation zuständig. Während Nakamoto gern im Mittelpunkt stand, halten sich die neuen Verantwortlichen im Hintergrund.

Vor einem Jahr nach dem Valencia-GP wurden von der Honda Racing Corporation (HRC) jene drei japanischen Manager vorgestellt, die in der Saison 2017 und in weiterer Zukunft die weit verzweigten Geschicke von HRC leiten.

Bis dahin hatte Shuhei Nakamoto als Vice-President von HRC jahrelang das Kommando geführt, ob bei MotoGP, Moto3, Dakar-Rallye, Motocross, Supercross oder sonstwo. Nakamoto feierte im April 2017 seinen 62. Geburtstag, damit durfte er bei HRC keine leitende Funktion mehr einnehmen. Er übernahm dann eine Berater-Aufgabe bei der Dorna.

Im November 2016 wurden die drei HRC-Manager Tetsuhiro Kuwata, Shinichi Kokubu und Naoki Hattori als neue HRC-Verantwortliche präsentiert.

Die neuen HRC-Machthaber blicken auf eine erfolgreiche Saison zurück: Haushoher Titelgewinn in der Moto3-WM (17 Siege in 18 Rennen), dazu acht von 18 MotoGP-Siege errungen, die Titel in der Fahrer-WM, Marken-WM und Team-WM.

Doch die neuen starken Männer von HRC bleiben im Hintergrund. Sie managen als gleichberechtigte Direktoren die Belange von HRC gemeinsam, ihnen wurden unterschiedliche Aufgabenbereiche zugeteilt.

Shinichi Kokubu ist seit 1986 für Honda Racing Corporation tätig. Er arbeitete zuerst im Development Department an der Zweitakt-Honda NSR 500 und am TT Formula 1- und TT Formula 3-Projekt. Von 1996 bis 2001 agierte er als Projektleiter für das NSR500-Chassis; 2003 stieg er zum Project Leader für das Chassis der 990-ccm-Fünfzylinder RC211V auf.

Von 2004 bis 2007 war Kokubu als Chief Engineer in der MotoGP und Superbike-WM tätig, damals gewann Honda den letzten SBK-Titel. Dazu fungierte er noch als Chassis-Designer. 2008 und 2009 wurde Kokubu die Projektleitung für die neue 800-ccm-V4 RC212V übertragen. Von 2010 bis 2012 agierte er bei HRC als Technical Director. 2016 wurde Shinichi Kokubu bei HRC zum Director und General Manager der Technology Development Division ernannt.

Tetsuhiro Kuwata war 2017 regelmäßig im GP-Paddock zu sehen. Er kümmert sich als General Manager um die Sponsorship-Deals und die Fahrerverträge. Zuletzt hat er den Vertrag mit MXGP-Star Tim Gajser verlängert. Und Hattori war für Marketing, Sales und Administration zuständig.

Hattori ging aber im Herbst mit 60 Jahren in Pension und wurde durch Shigehisa Fujita ersetzt. Er begann seine Tätigkeit bei Honda R&D im Jahr 1985 und arbeitete zuerst im CIS Department (Computer Integrated Systems) im Motorcycle R&D Center. Er wurde 2005 dort Manager in der Administration Division und 2006 zum Senior Manager befördert.

Von 2010 bis 2014 diente er als General Manager in der Kumamoto-Niederlassung des Motorcycle R&D Centers, bevor er bei der Honda R&D Co. Ltd. zum Operating Officer/General Manager der Administration Division aufstieg. 2017 wechselte Fujita zur Honda Racing Corporation – als Director/General Manager in der Administration Division.

Takeo Yokoyama fungiert seit 2016 bei HRC als Technical Director und ergänzte das Management-Triumvirat. Er stieß bereits 1996 zur Honda-Family. Er wechselte aber 2002 zu Studienzwecken in die USA und kehrte 2004 als Chassis-Designer zu HRC zurück. Seitdem USA-Aufenthalt spricht und schreibt Yokoyama ein nahezu perfektes Englisch, wodurch er sich von den meisten seiner Landsleute abhebt.

Von 2010 bis 2012 war Yokoyama als «Track Engineer» in der Repsol-Honda-Box von Dani Pedrosa zuständig. Danach übernahm er die Aufgabe des Technical Directors, womit er seine wertvolle Erfahrung aus verschiedenen Bereichen umsetzen konnte.

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