Cecchinello: «Hätten mehr Podestplätze erwartet»
2018 wird das LCR-Honda-Team von Lucio Cecchinello mit dem erfahrenen Cal Crutchlow und dem japanischen Rookie Takaaki Nakagami antreten. «Realistisch ist für Takaaki, wenn man die Anzahl der Werksfahrer und schnellen Piloten aus Satelliten-Teams betrachtet, jedes Rennen zwischen Platz 10 und 15 zu beenden. Das wäre schon ein Erfolg. Für das erste Jahr ist das ein sinnvolles Ziel. Mehr zu erwarten, wäre wohl zu viel», betonte Teamchef Cecchinello im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Die Plätze zwischen 10 und 15 waren auch die Vorgabe von Tech3-Teamchef Hervé Poncharal an Zarco und Folger vor der Saison 2017. «Ja, das ist wahr. Es ist dasselbe Ziel. Natürlich wäre es schön, ein paar positive Überraschungen zu erleben», lächelte Cecchionello. Zarco und Folger standen bereits in ihrer Rookie-Saison auf dem MotoGP-Podest.
Cal Crutchlow erlebte 2017 hingegen eine enttäuschende Saison, die mit dem neunten MotoGP-Gesamtrang endete. Der LCR-Honda-Pilot feierte 2016 noch zwei Saisonsiege, 2017 schaffte er es nur einmal als Dritter in Argentinien auf das Podest. «Wir dürfen nicht vergessen, dass seine Siege 2016 unter besonderen Bedingungen zustande kamen. In Australien stürzte Márquez und in Brünn war er der einzige Fahrer mit dem harten Vorderreifen im Nassen», gab der Teamchef aus Italien zu bedenken. «Natürlich hätten wir 2017 mehr Podestplätze erwartet, aber ich glaube, dass wir es trotzdem gut gemacht haben. Er erreichte Platz 3 in Argentinien, Platz 4 in Texas, Assen und Silverstone. Hinzukamen ein paar fünfte Plätze. Wenn wir keine großen Probleme erlebten, dann kam er zwischen Platz 3 und 5 ins Ziel. Das ist für ein Satelliten-Team nicht schlecht.»
Den Kampf um den Platz als bester Satelliten-Pilot entschied jedoch Rookie Johann Zarco klar für sich, der 62 Zähler mehr sammelte als Crutchlow. «Ich glaube, dass wir ein paar Stürze hätten vermeiden können. Das beeinflusste den WM-Stand stark. Um ehrlich zu sein, hat aber auch niemand erwartet, dass Zarco so konkurrenzfähig sein würde», räumt Cecchinello ein. «Selbst ohne Stürze bezweifle ich, dass wir Zarco hätten schlagen können. Wir werden es aber 2018 versuchen.»