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Bradley Smith (KTM): Was er 2017 neu lernen musste

Von Günther Wiesinger
Bradley Smith

Bradley Smith

Bradley Smith war mit seiner ersten Saison im Red Bull-KTM-Werksteam nicht restlos zufrieden. «Mir war lange nicht klar, ob ich mich aufs Testen oder Rennfahren konzentieren sollte», erzählt er.

Red Bull KTM-Werkspilot Bradley Smith nahm sich vor der Saison 2017 vor, 38 WM-Punkte zu erringen, das entspricht seiner Startnummer. Aber er schaffte nur 29 – und stand meist im Schatten seines Teamkollegen Pol Espargaró, der 55 Punkte einsammelte.

Immerhin fuhr Bradley Smith im Herbst bei den letzten sechs Rennen viermal in die Punkte; er schaffte Platz 10 in Misano und Phillip Island, wurde Zwölfter in Sepang und Elfter in Valencia, womit er KTM den fünften Rang in der Konstrukteurs-WM sicherte – vor Aprilia.

Der 26-jährige Engländer hat inzwischen 199 GP-Starts hinter sich, er hat drei GP-Siege (125 ccm) und 25 Podestplätze erbeutet, immerhin zwei in der MotoGP-Klasse – mit zweiten Plätzen in Misano 2015 und Phillip Island (2014).

Aber 2017 war seine erste Saison in einem MotoGP-Werksteam. Die Umstellung machte ihm manchmal zu schaffen. «Der Unterschied zwischen dem Testen und Rennfahren hat mir Schwierigkeiten bereitet. Es fiel mir schwer auseinander zu halten, ob wir das Motorrad bei jeder Ausfahrt weiterentwickeln oder einfach Rennen fahren sollten. In diesem Zwiespalt habe ich mich nicht gut zurechtgefunden, da habe ich keine gute Arbeit geleistet. Ich habe mehr an das große Bild gedacht als an die unmittelbare Gegenwart und an die aktuellen Ergebnisse. Am Ende des Tages haben bei mir dann beide Performances gelitten. Manchmal ist es besser, wenn sich der Fahrer auf die kurzfristigen Ziele konzentriert und sich das Team um die langfristigen Ideen kümmert. Es ist eher der Job des Testfahrers, das Motorrad zu entwickeln. Von uns Stammfahrern erwartet man in den Rennen die bestmöglichen Ergebnisse. Das zu erkennen, hat mir Mühe gemacht.»

Außerdem brachte Bradley Smith im November 2016 eine langwierige Knieverletzung (vom 8h-Rennen Oschersleben) mit zu KTM. Wie lange hat ihn diese Verletzung behindert?

«Was die Fitness betrifft, würde ich sagen, ich war erst bei Saisonmitte wirklich mit meinem Zustand zufrieden», erzählt der KTM-Pilot. «Als ich zu KTM stieß, war es mit meiner Fitness seit August bergab gegangen. Im Winter und Frühjahr 2017 habe ich im Red Bull-Trainings-Centre in Thalgau in erster Linie mein Knie wieder in Ordnung gebracht. Die Kondition kam erst nachher an die Reihe. Der Aufbau von Kraft und Ausdauer war dann die schwierigste Phase.»

Wurde Bradley durch die Knieverletzung auch mental eingebremst? «In der Rennsaison habe ich darunter nicht mehr spürbar gelitten, aber definitiv bei den Wintertests. Damals wusste ich zuerst nicht, woran es lag. Aber im Kopf habe ich mich dann ab dem ersten Grand Prix wieder gut gefühlt.»

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