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Andrea Dovizioso: Mentale Arbeit hat größten Einfluss

Von Frank Aday
Der MotoGP-WM-Zweite Andrea Dovizioso

Der MotoGP-WM-Zweite Andrea Dovizioso

Seit Andrea Dovizioso in Sepang 2016 seinen ersten MotoGP-Sieg seit acht Jahren feierte, ist der Knoten geplatzt. 2017 gewann der Ducati-Pilot sechs Rennen – genauso viele wie Weltmeister Marc Márquez.

Mehr als acht Jahre hat Andrea Dovizioso gebraucht, um nach seinem ersten MotoGP-Sieg im Regen von Silverstone auf der Repsol-Honda seinen zweiten Sieg in der Königsklasse zu feiern. Dies gelang ihm erst im Oktober 2016 in Sepang auf der Werks-Ducati.

2017 legten Dovizioso und Ducati eine weitere Steigerung hin. Sechs Saisonsiege und zwei weitere Podestplätze gelangen «Desmo Dovi». Beim Saisonfinale in Valencia hatte der Italiener mit 21 Punkten Rückstand auf Marc Márquez sogar noch eine Chancen auf den MotoGP-Titel – wenn auch nur eine geringe.

Mit bereits 31 Jahren scheint Dovizioso erst jetzt auf dem Zenit seiner Leistungsfähigkeit angekommen zu sein. Das hat einen besonderen Grund. «Alle arbeiten an ihrem Körper. Doch dein Kopf hat viel größeren Einfluss. Mental kannst du an viel mehr Bereichen arbeiten als mit deinem Körper. Viele wollen nicht die Zeit investieren, um daran zu arbeiten, weil es auch eine seltsame Sache ist. Und es ist nicht besonders lustig. Aber dort liegt sehr viel Raum für Verbesserungen», erklärt Dovizioso.

«Ich habe etwas sehr Interessantes herausgefunden. Und es funktioniert. Das ist einer der Gründe, warum wir 2017 so konkurrenzfähig waren», weiß der Italiener. «Wenn du alles auf positive Weise angehst, kann das große Auswirkungen haben – im Leben und im Sport. Es geht darum, was du denkst, bevor du eine Sache angehst. Viele Athleten sehen schlechte Dinge bereits voraus oder sehen ihr Limit. Doch diese Gedanken schaffen erst die Grenzen. Es sind Kleinigkeiten, die aber einen großen Effekt haben können.»

Der ehemalige MotoGP-Arzt Dr. Costa, Gründer der Clinica Mobile, hatte entscheidenden Einfluss auf Doviziosos Weiterentwicklung. «Er sprach immer vom weißen und vom schwarzen Pferd – rational und irrational. Ich war immer zu rational. Er sagte zu mir, dass ich noch großes Potenzial habe, weil ich nur meine rationale Seite einsetzte und nicht die Gefühlsebene. Er sagte: ‹Du fühlst das Bike nicht richtig.› Und er hatte Recht. Jedes Mal, wenn ich auf die Strecke gehe, versuche ich also, das schwarze Pferd mehr zu nutzen», erklärte Dovizioso gegenüber «motogp.com». «Ich setze es ganz sicher mehr ein als in der Vergangenheit. Das Resultat könnt ihr nun sehen. Es ist generell nicht besser, das schwarze mehr zu benutzen als das weiße. Aber manchmal brauchst du das schwarze in den wichtigen Momenten. 2017 dachte ich in den Rennen daran. Und es hat funktioniert.»

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