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Rossi 2 weitere Jahre bei Yamaha – leider Fake News

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Am Wochenende wurde eine Vertragsverlängerung von Valentino Rossi bei Yamaha bis Ende 2020 gemeldet. Die Neuigkeit hat nur einen Fehler – sie ist frei erfunden.

Daran werden wir uns in diesem Jahr gewöhnen müssen: Die bisher im Verborgenen blühende Website auto-moto-time.com ist mit einer aussergewöhnlichen Exklusiv-Meldung vorgeprescht – Rossi soll bei Yamaha einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag bis Ende 2020 unterschrieben haben.

Das wäre erfreulich für alle Fans des 115-fachen GP-Siegers und neunfachen Weltmeisters, der seit 2009 keinen Titel mehr gewonnen hat und 2014, 2015 und 2016 immerhin MotoGP-Vizeweltmeister war.

Aber leider hat diese bisher recht unbekannte Website eine grandiose Falschmeldung in die Welt gesetzt.

«Ja, Fake News» bestätigte William Favero, Communications Director des Movistar Yamaha MotoGP-Teams, gegenüber SPEEDWEEK.com.

auto-moto-time.com meldet unverfroren, Valentino Rossi habe seinen Vertrag bis Ende 2020 verlängert. Dann wäre er fast 41 Jahre alt.

Sogar aktuelle – offenbar frei erfundene Zitate – werden dem staunenden Publikum exklusiv mitgeliefert.

«Ich bin sehr zufrieden mit dieser Entscheidung. Denn es war immer mein Plan, so lange aktiv im Motorsport weiterzumachen, solange ich konkurrenzfähig sein kann und solange ich Freude damit habe», wird mit einem Hinweis auf ein Yamaha-Statement verzapft. Und weiter: «Seit ich 2013 zu Yamaha zurückgekehrt bin, habe ich mich beim Yamaha immer daheim gefühlt, das widerspiegelt sich in den Resultaten.»

In Wirklichkeit hat Valentino Rossi mehrmals angekündigt, er werde sich nach vier, fünf oder Rennen in der Saison 2018 entscheiden, ob er seine Rennfahrerkarriere fortsetzen werde. Und dann wird er eventuell nur noch für ein Jahr unterschreiben.

Und er hat auch klargestellt, dass er keinen Markenwechsel mehr riskieren wird. «Ich werde meine Karriere bei Yamaha beenden», hat er mehrmals angekündigt.

Nachher will er eventuell ein MotoGP-Yamaha-Team betreiben und im Automobilsport neue Herausforderungen suchen, aber nicht auf professioneller Ebene. Die Superbike-Fans wünschen sich sogar ein paar SBK-Auftritte des Italieners. Zur Erinnerung: Rivale Max Biaggi wurde mit 42 Jahren noch SBK-Weltmeister.

2016 hat Rossi seine Vertragsverlängerung bei Movistar-Yamaha im März beim Saisonauftakt in Katar verkündet.

Seine Entscheidung wird sicher auch von der Konkurrenzfähigkeit der neuen Yamaha M1 YZR abhängen. «Wenn ich noch vorne mitmischen kann, fahre ich weiter», hat Rossi (38) mehrmals angekündigt.

Übrigens: Wir werden uns auf Falschmeldungen in der Saison 2018 gewöhnen müssen.

Vor zwei Jahren war es nicht anders. Da wurde Dani Pedrosa voreilig zu Movistar-Yamaha geschrieben (statt Viñales), Iannone zu Aprilia, Crutchlow zu Repsol und so weiter, weil manche Internet-Märchenerzähler den Unterschied zwischen Verhandlungen, Absichtserklärungen, Wunschlisten und Vorverträgen von wasserdichten Vereinbarungen nicht unterscheiden können und jedes Gerücht und jede Meldung aus dritter Hand gleich als Tatsache betrachtet und online gestellt wird.

Die erstaunlichste Meldung im Jahr 2016 kam aus Italien: Stefan Bradl hat bei BMW für die Superbike-WM unterschrieben.

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