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Stefan Bradl: «Ich freue mich auf die MotoGP-Honda»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl

Stefan Bradl

Die Genesung von Stefan Bradls rechtem Handgelenk hat erhebliche Fortschritte gemacht. Er fliegt morgen Sonntag zu den ersten Honda-MotoGP-Testfahrten in Sepang.

Der Bayer Stefan Bradl (28) wird am kommenden Mittwoch auf dem Sepang International Circuit in Malaysia nach 130 Tagen Verletzungspause erstmals wieder auf eine Rennmaschine steigen.

Bradl hat sich im ersten Rennen bei der Superbike-WM am 16. September 2017 in Portimão/Portugal eine Verletzung des skapholunären Bandes am rechten Handgelenk zugezogen, das sich vom Kahnbein zum Mondbein spannt.

Nach zwei Operationen konnte Bradl die rechte Hand erst Mitte Dezember wieder belasten. Vor zwei Wochen zweifelte er noch, ob in Sepang von 24. bis 26. Januar bei den privaten Übungsfahrten der MotoGP-Testteams einsatzfähig sein würde. Stefan wird dort auch auf die Testfahrer von Yamaha (Nakasuga, Nozane), Suzuki (Guintoli), Ducati (Stoner, Pirro), KTM (Kallio) und Aprilia (Baiocco) treffen. Die Stammfahrer testen von 28. bis 30. Januar in Sepang.

«Aber inzwischen geht es mir eigentlich deutlich besser, ich habe gute Fortschritte gemacht. In den letzten 14 Tagen ist wieder etwas vorwärtsgegangen. Die Fortschritte werden natürlich kleiner; es sollte trotzdem ganz gut gehen. Aber wie es sich auf einer MotoGP-Maschine anfühlt, das werde ich erst am Mittwoch sehen.»

«Ich kann zwar bereits Liegestütze machen, aber das ist noch mit ziemlichen Schmerzen verbunden. Trotzdem sollte es beim Motorradfahren ganz okay sein. Die HRC-Verantwortlichen wissen Bescheid, dass ich noch nicht 100-prozentig fit sein werde. Aber es ist höchste Zeit, dass ich wieder zum Fahren komme. Natürlich, je mehr Runden ich zum Fahren komme, desto besser», hält der Moto2-Weltmeister von 2011 fest, der in fünf Jahren 47 Top-Ten-Plätze in der MotoGP-WM erreicht hat, insgesamt hat er 17 Top-Five-Ergebnisse vorzuweisen, auf drei verschiedenen Fabrikaten – Honda, Yamaha und Aprilia.

Honda hat auch den japanischen Superbike-Meister 2017, Takumi Takahashi, sowie Hiroshi Aoyama als Testfahrer nach Sepang beordert, denn zumindest Yamaha und Honda testen dort traditionell auch ihre Superbikes für die All Japan Championship und die Suzuka Eight Hours. 

«Für mich ist das der erste große Test mit der Honda RC213V. Ich werde mit Sicherheit wieder richtig Spaß beim Motorradfahren habe. Da freue ich mich jetzt schon darauf. Bei diesem Motorrad hat sich ja grundsätzlich nicht so viel verändert, seit ich 2014 bei LCR war. Ich habe mit diesem Motorrad immer Spaß gehabt», sagt Bradl.

Der Zahlinger kann bisher nicht abschätzen, ob er an allen drei Tagen fahren wird und wie die Aufgaben verteilt werden. «Vielleicht kann ich nur den ersten und zweiten Tag fahren oder zum Beispiel den ersten und dritten Tag, je nachdem wie stark die Schmerzen sind», überlegt Bradl. «Ich bin bisher seit dem Unfall nur mal kurz mit meiner Motocross-Honda gefahren, aber nicht auf einer Offroad-Strecke. Ich wollte nur rausfinden, wie beweglich das Handgelenk beim Fahren ist. Es geht noch nicht ganz rauf und nicht ganz runter. Aber ich schätze, 90 Prozent der Beweglichkeit habe ich schon wieder. Jetzt muss ich abwarten, wie stark die Schmerzen auf der MotoGP-Maschine sein werden, wenn die Vibrationen spürbar werden. Das ist eine Situation, die ich daheim nicht simulieren kann. Außerdem bin ich schon so lange nicht mehr auf einer richtigen Rennmaschine gehockt….»

«Das ist mein erster Test auf der neuen MotoGP-Honda, es wird auch der erste richtige körperliche Test nach der Verletzung», stellt Bradl fest. «Wir müssen jetzt schauen, ob ich am Tag 30 Runden schaffe oder 50. Ich werde die Hand nach dem ersten Tag sicher spüren. Deshalb werden wir die Einsätze flexibel gestalten. Alle im Team wissen Bescheid, dass ich noch mit Problemen rechnen muss. Aber ich bin froh, dass ich jetzt mal zum Fahren komme und nicht erst im März oder sonst wann. Natürlich zählt die Qualität dieses Tests und die Aussagen. Nach dem ersten Tag werden wir wissen, wie sich die Situation mit der Hand entwickelt.»

Bradl hält sich bedeckt, was seine nächsten Testeinsätze betrifft. Da scheint das letzte Wort nicht gesprochen. «Ich darf kein offizielles Statement dazu abgeben. Wichtig ist, dass ich einen guten Job mache, happy bin und für HRC etwas beitragen kann. Ich freue mich auf dieses Motorradl, es war das beste in meinen fünf MotoGP-Jahren. Wichtig ist, dass ich meine Hand bald wieder so einsetzen kann, dass ich keine Probleme damit habe. Der Rest wird sich zeigen. Ich möchte in dieser Saison für HRC den bestmöglichen Job als Testfahrer erledigen.»

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