Andrea Dovizioso (8.): «Das war unsere letzte Chance»
WM-Leader Andrea Dovizioso
«Gegenüber dem Morgen konnten wir uns deutlich verbessern, das war unsere letzte Chance», hielt Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso nach dem Qualifying fest, das er als Achter beendete. «Wir gingen mit einer gewissen Vorstellung in dieses Wochenende, aber speziell am Samstagmorgen lief es nicht. Trotzdem blieben wir ruhig und haben die richtigen Entscheidungen getroffen. Das Ruder während eines Wochenendes herumreißen, ist sehr schwierig. Jetzt sind wir in einer guten Ausgangslage für das Rennen.»
Dani Pedrosa (Repsol Honda) auf Startplatz 2 und Dovizioso auf Startplatz 8 trennen winzige 0,117 sec. «Dass ich aus der dritten Reihe starten muss, ist schlecht», meinte Dovi. «Das ist aber der einzige Kritikpunkt. In Kurve 9 unterlief mir ein kleiner Fehler, das hat mich die erste Reihe gekostet. In Jerez ist es ausgesprochen wichtig, dass man das Rennen aus der ersten oder zweiten Startreihe in Angriff nimmt. Letztes Jahr musste ich aus der fünften Reihe starten und wurde trotzdem Fünfter. Die Chance ist vorhanden, dass ich mich nach dem Start in die richtige Position manövriere. Dann sehen wir weiter. Ich habe noch kein klares Bild von der Pace meiner Gegner.»
Während LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow in 1:37,653 min deutliche Bestzeit fuhr, waren Pedrosa, Johann Zarco, Jorge Lorenzo, Marc Márquez, Alex Rins, Andrea Iannone und Dovizioso auf den Plätzen 2 bis 8 beinahe gleich schnell.
«Viele Fahrer haben eine gute Pace, im Rennen läuft es aber immer anders», unterstrich WM-Leader Dovi. «Am Sonntag sollen die Bedingungen anders sein, heißer und windiger, das ändert in Jerez viel. Darauf müssen wir uns einstellen.»
Der 32-Jährige war sich in Jerez lange nicht sicher, ob er mit der Standardverkleidung fahren soll oder mit dem modifizierten Aero-Body, umgangssprachlich Winglet-Verkleidung. Freitagabend hatte der Italiener erklärt, weshalb er mit der Standardverkleidung fuhr, am Sonntag schwenkte er auf jene mit Flügelwerk um.
«Wir haben vor dem Wochenende entschieden, dass ich mit der normalen Verkleidung fahre», erzählte der Italiener. «Auch, weil ich damit während der Tests im November sehr schnell war. Als wir uns aber am Freitag die Daten genau anschauten, stellten wir fest, dass die Bedingungen anders sind als während des Tests. Der Grip ist etwas weniger, ich kann nicht so aggressiv wie im Test fahren. Also studierten wir die Daten der anderen Ducati-Fahrer, die alle mit der Winglet-Verkleidung fuhren. Dann wurde schnell klar, welchen Weg ich einschlagen muss. Der Effekt war gut, das Motorrad ist jetzt auf der Bremse und im ersten Teil der Kurve besser. In Jerez gibt es viele schnelle Kurven, in die du einlenkst, ohne die Vorderradbremse zu betätigen. Dabei hilft diese Verkleidung. Diese Entscheidung nach FP3 zu treffen, ist aber grundsätzlich schwierig.»