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Pit Beirer (KTM): «Haben verrückte Sachen getestet»

Von Ivo Schützbach
Mit 0,697 Sekunden Rückstand beendete KTM mit Pol Espargaró die beiden MotoGP-Trainings am Freitag in Jerez. «Wir haben bereits ein Auge auf 2019», verriet Pit Beirer, Head of Motorsports.

KTM hat beim Europa-Auftakt der MotoGP-WM in Jerez neben den Stammfahrern Pol Espargaró und Bradley Smith auch Testfahrer Mika Kallio dabei, der mit Wildcard eine dritte RC16 pilotiert.

Die drei Testtage auf dem Circuito de Jerez Ende März zahlen sich aus: Espargaró beendete das erste freie Training am Freitagmorgen mit winzigen 0,043 sec Rückstand auf den Schnellsten Andrea Dovizioso (Ducati) auf Platz 3, Kallio verlor als Zwölfter auch nur eine gute halbe Sekunde.

Nach dem zweiten freien Training am Freitagnachmittag steht KTM nicht mehr ganz so gut da, Rang 10 von Espargaró und 0,697 sec Rückstand auf die Bestzeit von Cal Crutchlow (LCR Honda) können sich aber sehen lassen. Kallio als 16. und Smith als 20. sind 3/10 und 6/10 sec langsamer als ihr Teamkollege.

Pit Beirer, Head of Motorsports bei KTM, war bestens gelaunt, als er sich in der Red Bull Energy Station mit einer kleinen Gruppe Journalisten zum Gespräch traf.

Pit, in FP1 wart ihr sehr schnell: Ist das, weil ihr in Jerez getestet habt, oder bringt ihr neues Material zum Einsatz?

Wir wandeln auf dem schmalen Grat zwischen ein Motorrad entwickeln und Rennen fahren gehen. Manchmal bringt das unsere Fahrer in eine schwierige Situation. Bei den Überseerennen hatten wir viele neue Teile dabei, die wir getestet haben wollten. Deshalb brachten wir freitags verschiedene Chassis’ und Motorabstimmungen zum Einsatz.

Jetzt haben wir eine Richtung gefunden und wollen uns in Jerez ganz auf das Rennen konzentrieren. Hier geben wir unseren Fahrern die Chance, ab der ersten Runde wie alle anderen zu fahren – und das ist das Ergebnis. Es sieht so aus, als wäre unser Motorrad konkurrenzfähig. Es ist auch schön zu sehen, dass sich unsere Fahrer auf das Rennen konzentrieren können und nicht auch noch testen müssen.

Ihr habt die Überseerennen geopfert, auch weil ihr für diese Strecken weniger Daten habt, um jetzt besser dazustehen?

Ja. Es ging aber auch darum Teile zu testen, für die das Testteam keine Zeit hatte. Wenn wir diese Teile in Jerez einsetzen wollen, können wir nicht darauf warten, dass das Testteam sie einen Monat später probiert. Also mussten wir etwas unternehmen.

Wir sind noch nicht auf dem Toplevel, dass wir nicht mehr testen müssen und nur noch Rennen fahren können. Wir müssen das Motorrad für 2018 entwickeln, aber auch bereits ein Auge auf 2019 haben. Deshalb haben wir in den Überseerennen einige verrückte Sachen getestet, möglicherweise mehr, als man zu einem Rennen bringen sollte. Jetzt sieht es aber so aus, als hätten wir bereits dieses Wochenende einen kleinen Nutzen davon.

Wie sehr unterscheidet sich das Motorrad von Kallio dieses Wochenende technisch von den anderen zwei Maschinen?

Im ersten Training waren es 0,4 sec, die er langsamer als Pol war. An Mikas Motorrad sind viele Detail anders, das Chassis und auch der Motor.

Der größte Unterschied liegt im Motor?

Der Motor ist ähnlich, wir haben aber viele Details geändert. Ich kann aber nicht bestätigen, dass das unser 2019-Bike ist. Wir probieren verschiedene Sachen, unser Testteam entwickelt auch während der Saison weiter.

Klar ist, dass wir dieses Wochenende mit Mika auf 2019 schauen und nicht auf eine starke Leistung im Rennen.

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