Avintia-Ducati: Kommt Tom Lüthi 2019 statt Siméon?
Der Belgier Xavier Siméon (28) ist neben Tom Lüthi der einzige MotoGP-Stammfahrer, der in dieser Saison in acht Rennen noch keinen WM-Punkt ergattert hat.
Bei der Dutch-TT in Assen büßte der Belgier (bisher 135 GP-Einsätze) schon im Qualifying 2,9 Sekunden auf die Bestzeit von Marc Márquez ein. Im Rennen fuhr der Ducati-Pilot aus dem spanischen Reale Seguros Avintia-Team zweimal an die Box. Aber sowohl die Reifen als auch das Motorrad machten bei den Checks der Technikcrew einen einwandfreien Eindruck.
Siméon, vor drei Jahren auf einer Kalex des Gresini-Teams immerhin Moto2-Sieger auf dem Sachsenring, wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach für 2019 um einen neuen Job umschauen müssen.
Siméon fuhr die Moto2-WM in den Jahren 2012 und 2013 bei Tech3, er schaffte die WM-Ränge 22 und 26.
2010 war die erste Moto2-Saison des vorherigen Supersport-1000-Cup-Fahrers im GP-Sport, er debütierte auf Moriwaki.
Der Belgier bekam bei Tech3 für 2014 keinen Moto2-Vertrag mehr.
Aber in seiner Heimat wurde damals die Organsation Zelos auf die Beine gestellt. Gründer war Freddy Tacheny, der zuvor bei Siméons bisherigen Sponsor RTL arbeitete. Zelos kümmert sich fortan um sämtliche Management-Belange und hat für 2014 den Deal mit SAG ausgehandelt. Das Team hieß offiziell SAG Team Zelos.
Xavier Siméon wird auch durch seinen Vater Michel unterstützt, der zwischen 1979 und 1986 selber neun Grands Prix bestritten hat. Michel Siméon rief eine Aktion ins Leben, die durch verschiedene Aktivitäten unter den Fans für Unterstützung des Belgiers im GP-Sport sorgte.
Zelos kaufte Siméon vor einem Jahr nach einer schwachen Moto2-WM-Saison für 2018 beim spanischen Reale Seguros Avintia Team für 700.000 Euro ein. Es wurde ein Ein-Jahres-Vertrag mit Option für 2019 abgeschlossen; der Verbleib für das zweite Jahr ist aber resultatabhängig.
Da Siméons Leistungen in der MotoGP bei Avintia in letzter Zeit eher schlechter als besser geworden sind, soll der Vertrag für die nächste Saison nicht verlängert werden.
Álvaro Bautista (32) ist bereits bei Teambesitzer Raúl Romero vorstellig geworden. Romero wird Tito Rabat sicher behalten. Er braucht für die zweite Position im Team wieder einen Bezahlfahrer – Tom Lüthi und Karel Abraham kommen deshalb in Frage. Auch Mika Kallio ist ein Thema.
Tom Lüthi (31) hat immer wieder versichert, dass er die Hoffnungen auf einen MotoGP-Platz für 2019 noch nicht aufgegeben hat. «Ich will mich in der MotoGP steigern und verbessern, ich will schneller werden», hat der Marc VDS Honda-Pilot mehrmals erklärt.
Der Moto2-Vizeweltmeister von 2016 und 2017 hat aber auch bei Marc VDS und dem SIC-Petronas-Team aus Malaysia gute Chancen auf einen Moto2-Platz für 2019, falls sich die MotoGP-Pläne nicht verwirklichen lassen.
Reale Avintia wird 2019 für beide Fahrer 2018-Maschinen von Ducati erhalten.