Sachsenring: Die Analyse der MotoGP-Crew-Chiefs
Der Sachsenring ist eine Herausforderung für die MotoGP-Piloten
Der nur 3,7 Kilometer lange Sachsenring hält mit zehn Links-, aber nur drei Rechtskurven einige Herausforderungen für die Fahrer, ihre Teams und vor allem die Reifen bereit. Die längste Gerade misst nur 700 Meter. Zudem wurde die Strecke 2017 neu asphaltiert. Repsol-Honda-Pilot Marc Márquez ist seit seinem MotoGP-Aufstieg 2013 auf dem engen Sachsenring ungeschlagen.
«Der Sachsenring ist sehr kurz und eng. Darum ist das Turning sehr wichtig, denn es gibt lange Linkskurven. Trickreich ist, dass du nach vielen Linkskurven auf rechts umlegst. Die Reifen haben dann natürlich nicht mehr die nötige Temperatur. Für die Fahrer ist das also ein kritischer Punkt. Was das Bike betrifft, brauchen wir eine gute Balance, um dem Fahrer viel Vertrauen zum Vorderrad zu ermöglichen», weiß Andrea Doviziosos Crew-Chief Alberto Giribuola.
Marc Márquez’ Crew-Chief Santi Hernandez durfte mit seinem Fahrer stets große Erfolge auf dem Sachsenring feiern. «Der Sachsenring umfasst sehr viele Linkskurven, darum muss man die Vorderreifen genau verstehen. Wichtig ist vor allem die rechte Reifenflanke vorne. Wir setzen einen asymmetrischen Reifen ein, der vor allem auf der linken Flanke viel aushalten muss, auf der rechten muss man vorsichtig sein. Da die Fahrer so viele Linkskurven fahren, bevor auf rechts umgelegt wird, müssen sie dort vorsichtig sein. An diesem Punkt passieren viele Stürze, weil die rechte Seite des Reifens auskühlt.»
«Die besten Punkte zum Überholen sind die Kurven 12 und 13. Danach ist es schwierig, weil die Gerade bergauf führt. Dort musst du gegen Wheelies arbeiten und die Power einschränken. Der Topspeed ist nicht so hoch», sagt Ramon Forcada, Crew-Chief von Maverick Viñales.
Andrea Iannones Crew-Chief Marco Rigamonti erklärte: «Der neue Asphalt war im letzten Jahr in Kombination mit den Reifen eine Herausforderung. In diesem Jahr wird es viel besser sein, denn Michelin hat die Reifen insgesamt stark verbessert. Zudem kennen sie nun den neuen Asphalt und haben viel mehr Daten. Darum erwarte ich eine deutlich bessere Situation als noch 2017.»
«Ein Schlüsselfaktor war hier immer der Reifenverschleiß», weiß Giulio Nava, der Crew-Chief von Scott Redding im Aprilia-Werksteam. «Vor allem, da die Fahrer sehr lange auf der linken Seite fahren und den Reifen sehr strapazieren. Über die Renndistanz müssen sie zusammen mit dem Chassis und der Elektronik dafür sorgen, dass sie die Reifen schonen.»
Esteban Garcia, der im Red Bull KTM-Team für Bradley Smith zuständig ist, fügt hinzu: «Vor allem zu Rennbeginn mit dem vollen Tank müssen die Fahrer auf den Vorderreifen achten.»