Marc Márquez (5.): «Das wird ein schwieriges Rennen»
Marc Márquez auf der Repsol-Honda
Ein Freitag auf dem Sachsenring ohne die Bestzeit von Marc Márquez in zumindest einer Trainingssession ist ein ungewöhnliches Bild. Der WM-Leader, der bereits 41 Punkte vor Valentino Rossi liegt, kam nicht über den fünften Platz der kombinierten Zeitenliste hinaus.
Márquez umrundete die 3,7 Kilometer lange Strecke in 1:21,349 min und war damit 0,464 sec langsamer als Jorge Lorenzo an der Spitze. «Es wird ein schwieriges Rennen, denn durch das gute Wetter hat jeder die Chance, das beste Set-up für seine Maschine zu finden. Wir haben uns daher im FP2 nur auf die Pace für das Rennen konzentriert. Am Morgen fuhr ich die komplette Session mit dem weichen Hinterreifen, am Nachmittag fuhr ich das gesamte FP2 mit dem Medium-Hinterreifen. Wir versuchten zu verstehen, wann und wie sie nachlassen. Auch den harten Vorderreifen habe ich ausprobiert. Am Ende des zweiten Trainings wechselte ich nicht auf einen neuen, weichen Hinterreifen. Darum habe ich mich am Ende nicht mehr gesteigert. So war es geplant, unsere Prioritäten lagen nicht auf einer schnellen Runde», betonte der Spanier.
Im Kampf um seinen neunten Sachsenring-Sieg in Folge hat Márquez starke Konkurrenz. «Auf dieser Strecke hat sich Ducati am meisten verbessert. Schon seit ein paar Rennen sage ich: Ducati ist auf jedem Kurs stark. Sie werden sehr schnell sein. Schon am Donnerstag sagte ich, dass mit der aktuellen Honda unsere starken Punkte nicht mehr so groß sind, aber unsere Schwachpunkte dadurch geringer wurden. Wir haben ein sehr konstantes Bike, aber die Maschine aus dem letzten Jahr war in ein paar Bereichen auf dieser Strecke viel besser. Mit dem neuen Bike verlieren wir hier vielleicht mehr, aber die Saison umfasst 19 unterschiedliche Rennstrecken. Wir werden versuchen, am Sonntag zu gewinnen. Wenn das aber nicht möglich ist, müssen wir bedenken, dass wir schon jetzt 41 Punkte Vorsprung haben. Das ist das Wichtigste.»
Setzt du hier neue Teile ein, die in Brünn getestet wurden? «Wir haben ein paar neue Dinge ausprobiert. Dabei ging es aber mehr um das Set-up und die Elektronik als neue Teile. Im Moment haben wir diese Dinge hier noch nicht eingesetzt, aber wir werden das am Samstag tun, denn sie wirkten sich in Brünn sehr, sehr positiv aus. Nun wollen wir sehen, ob sie auch hier besser oder schlechter sind. Manchmal ändert sich das von einer Strecke zur nächsten deutlich», weiß Márquez.
«Am Samstag müssen wir vor allem die Art verbessern, wie ich mit dem Hinterrad sliden kann. Das ist nämlich normalerweise eine meiner Stärken hier. Ich will dieses Gefühl wieder erreichen. Vielleicht ist dies einer der Bereiche, in denen wir durch den 2018-Motor etwas verlieren. Wir werden aber versuchen, das am Samstag zu verbessern.»
Es ist entgegen der Erwartungen sehr sonnig und warm auf dem Sachsenring. Ist die Reifenauswahl trotzdem noch passend? «Um ehrlich zu sein, ist diese Reifen-Allokation sehr gut. Es ist wahr, dass der Hinterreifen am Limit ist, wenn man das Rennen mit einer sehr guten Pace bis zum Schluss bestreiten will, aber trotzdem sind die Reifen richtig ausgewählt. Nur der Hinterreifen ist vielleicht ein bisschen zu weich. Das ist aber schwierig zu verstehen, denn manchmal macht ein härterer Reifen die Probleme größer. Die Reifen funktionieren hier wirklich gut.»