Jorge Lorenzo: Jetzt «Professor» im Leistungszentrum
Jorge Lorenzo ist dieser Tage einer der großen Stars bei der beliebten World Ducati Week (WDW) in Misano. Der Ducati-MotoGP-Werkspilot wurde als Kind ausgebildet wie kaum ein anderer Rennfahrer seiner Generation. Der 31 Jahre alte Spanier aus Mallorca hatte in Person seines Vater Chicco einen genialen und zugleich höchst ambitionierten Förderer, der ihn früh in die Geheimnisse des Rennsports einweihte und ihm die grundlegenden Kenntnisse eines Rennfahrers vermittelte.
Nachdem das Verhältnis zwischen Jorge Lorenzo und seinem Vater Chicco jahrelang kaum existent war, hat sich dies in den letzten Jahren wieder deutlich gewandelt. Seit einigen Jahren begleitet Lorenzo immer wieder selbst junge Racing-Talente im Rahmen der Kurse seines Vaters. Die Lorenzos haben vor einigen Jahren auch eine Schule für Rennfahrer ins Leben gerufen, jetzt folgt der nächste Schritt in Form eines Indoor-Leistungszentrums in Madrid, wo auf Minibikes- und Supermoto-Maschinen gefahren wird.
Zur Erinnerung: Chicco Lorenzo ließ seinen Sohn Jorge einst stundenlang auf einem Parkplatz einen Achterkurs fahren und markierte dafür einen lediglich 20 Zentimeter breiten Korridor. Daraus resultiert auch der locker anmutende Fahrstil und die extrem präzise Fahrweise des Spaniers.
Chicco Lorenzo verkündet stolz: «Einige unserer Jungs haben ja schon Meisterschaften gewonnen. Erst haben wir die Rennfahrer-Schule gemacht, jetzt kommt ‹Lorenzo Indoor Madrid›, eine Rennfahrer-Universität. Es ist ein Leistungszentrum für junge Fahrer. Hier sollen die notwendigen technischen Grundlagen geschaffen werden, um maximalen Erfolg zu erreichen. Es gibt in jedem Rennfahrerleben verschiedene Etappen. Es ist eine Reise, die wir sehr gut kennen. Wir sind viele Jahre mit zahlreichen Piloten gereist.»
Die Indoor-Arena in der spanischen Hauptstadt Madrid ist mit modernen Trainingsgeräten ausgestattet. Die Wände der Rennbahn sind geschmückt mit zahlreichen Abbildungen von Jorge Lorenzo. Auch gemalte Abbildungen aus der Kindheit des fünffachen Weltmeisters sind auf den großen Wänden zu finden, die verschiedene Stationen eines Rennfahrerlebens darstellen. Auch Fahrer wie der künftige Suzuki-Pilot Joan Mir sind durch die Racing-Schule von Chicco Lorenzo marschiert.