Casey Stoner: Sein Rat an Honda-Ass Marc Márquez
Casey Stoner
Ducati-Testfahrer Casey Stoner, MotoGP-Weltmeister 2007 auf Ducati und 2011 auf Repsol-Honda, blickte zur Halbzeit der Saison auf die ersten neun MotoGP-Rennen 2018 zurück. Nach der ersten Saisonhälfte liegt Repsol-Honda-Pilot Marc Márquez in der Gesamtwertung 46 Punkte vor Yamaha-Werkspilot Valentino Rossi und 56 vor dessen Teamkollege Maverick Viñales.
«Diese Saison ist sehr seltsam, das ist sicher. Marc scheint der Einzige zu sein, der wirklich konstant Punkte holt. Darum hat er nun so einen großen Vorsprung in der Gesamtwertung. Wir werden sehen, was noch passiert. Wenn man sich die letzte Saison und diese Saison ansieht, dann besteht immer eine Chance. Wenn Márquez in einem Rennen stürzt, hat sich sein Vorsprung bereits halbiert», rechnet Stoner im Gespräch mit «motogp.com» vor.
Márquez ging 2018 in zwei Rennen leer aus, er stürzte auch mehrmals in den Trainingssessions. Seine unglaublichen «Saves» werden von Fans und Experten bewundert. Stoner, der an diesem Wochenende auch Gast bei der Ducati World Week in Misano ist, hat einen Ratschlag für Márquez.
«Marc stürzt oft, aber nicht im Rennen. Dort macht er alles richtig. Doch er kann jederzeit auch im Rennen stürzen. Wenn ihm das nun zweimal passiert, ist der Titelkampf wieder ausgeglichen. Das ist von Marc allerdings nicht zu erwarten, denn er weiß, wie man Titel gewinnt. Das ist offensichtlich», erklärte der Australier. «Das ist seine Art, um sich auf das Rennen vorzubereiten. Er will sicher nicht stürzen, er versucht, sie zu vermeiden. Aber sie vergrößern das Verletzungsrisiko. Auch wenn alle sagen, dass es nur harmlose Stürze sind, kann ganz schnell etwas passieren. Du klemmst deine Hand ein oder erlebst eine Verletzung wie Jorge [Lorenzo] in der Vergangenheit. Er muss also aufpassen. Bisher kam er mit vielen Stürzen davon, aber ein Sturz kann dich um den Titel und sogar die nächste Saison bringen. Er muss seine Sturzrate verringern.»
Stoner lobt jedoch: «Besonders ist bei Marc, dass die Stürze sein Selbstvertrauen nicht trüben. Er ist immer sofort zurück auf der Strecke und so schnell wie vorher. Im Moment gibt es keine negativen Folgen.»