Jonas Folger: Testpilot bei KTM oder Yamaha?
Jonas Folger beim Kalex-Test in Brünn
Der Deutsche Jonas Folger hat zuletzt bei seinen überraschenden privaten Moto2-Test-Auftritten in Aragón und Brünn gezeigt, dass er sich gut von seinen Krankheiten erholt hat. Der 24-Jährige aus Schwindegg gab zu, sich in der Kalex-Familie sehr wohl zu fühlen. Längst wird über die Art und Weise einer möglichen Rückkehr des einstigen Wunderkinds spekuliert.
Jetzt war im Fahrerlager zu hören, dass der ehemalige Tech3-Pilot als Testfahrer bei Yamaha in die Szene zurückkehren könnte. Fakt ist: Es gibt nur wenige Fahrer, die ein MotoGP-Bike schnell bewegen können und aktuell auch verfügbar sind. Dazu kommt: Die Japaner überlegen seit geraumer Zeit, ähnlich wie Honda mit Stefan Bradl, ein permanent in Europa stationiertes MotoGP-Testteam auf die Beine zu stellen. Der Bedarf ist definitiv vorhanden, denn die Movistar-Yamaha-Werksfahrer Valentino Rossi und Maverick Viñales sind mit der M1 des Jahrgangs 2018 alles andere als zufrieden.
Rossi streute für Folger zuletzt indirekt Rosen, als er sich am Sonntag nach dem Rennen auf dem Sachsenring bei Folger bedankte.
Zur Erinnerung: Jonas Folger bretterte 2017 als MotoGP-Rookie auf dem Sachsenring auf Rang 2, führte das Rennen sogar fünf Runden lang vor Márquez an und blieb bis zur vorletzten Runde am Heck des Spaniers. «Folger ist 2017 hier ein fantastisches Rennen auf dem Niveau von Marc gefahren», erinnerte sich Valentino Rossi am Sonntag nach seinem zweiten Platz. «Ich habe alles, was Folger hier 2017 gemacht hat, genau studiert. Ich habe mir jeden Meter seines Rennens, seine Linien und seine Abstimmung genau angeschaut. Es war für mich so eine gute Hilfe. Eigentlich müsste ich Folger meinen Pokal schenken.»
Damit nicht genug. Auch KTM-Renndirektor Pit Beirer hat gegenüber SPEEDWEEK.com bereits erwähnt, dass man Folger eventuell einen MotoGP-Test ermöglichen könnte. Sein einstiger Tech3-Teamkollege Johann Zarco steuert die KTM RC16 bekanntlich in den nächsten zwei Jahren im Red Bull-KTM-Werksteam. Die Österreicher wissen zudem noch nicht, wie es mit dem verletzten Testfahrer Mika Kallio weitergeht.