Marc Márquez (4.): «Der neue Belag ist ein Desaster»
Marc Márquez hinter Petrucci
Ein Sturz am Vormittag, ein Ausritt gegen Ende des zweiten freien Trainings am Nachmittag, Platz 4 in der Tagesgesamtwertung mit 0,144 Sekunden Abstand zu Andrea Dovizioso – es war ein abwechslungsreicher erster Trainingstag für Weltmeister und WM-Leader Marc Márquez auf dem Silverstone Circuit in England.
«Ich bin happy, denn wir haben den Freitag auf die übelste Art für uns begonnen», sagte der Repsol-Honda-Star. «Denn zu Beginn des FP1 lagen wir überall daneben, beim Elektronik-Set-up, beim Bike-Set-up, bei meinem Fahrstil. Ich lag weit hinten, nur an zehnter Stelle, mit einem Rückstand von 1,6 Sekunden. Aber das Team hat bis zum FP2 eine unglaubliche Anstrengung gemacht. Ich habe analysiert, was schiefgelaufen ist. Und so ist uns ein großer Schritt nach vorne gelungen. Inzwischen haben wir mehr oder weniger dieselbe Pace wie die Spitzenfahrer. Das ist wichtig.»
«Alle haben vom neuen Belag einen guten Zustand der Piste erwartet, aber es war ein Desaster. Die Bodenwellen sind schlimmer als im Vorjahr, nur der Grip ist besser geworden», schilderte Marc.
«Was den Vorderreifen betrifft, kann ich noch nicht viel sagen. Denn der Asphalt verlangt eine harte Mischung, aber wegen der kühlen Temperaturen und wegen des Winds ist es auf der linken Seite sehr kritisch. Ich bin dort fast gestürzt, wo Tito hinter mir runtergeflogen ist. Ab er der harte Reifen ist die einzige Lösung für die Honda hier. In der Früh bin ich hinten den Medium gefahren, er war zu weich für uns.»
Über den Crash am Vormittag konnte Marc schon wieder lachen. «Ich spürte die Bodenwellen, aber auch den besseren Grip. Also habe ich einiges riskiert… Ich habe gepusht. Aber in Turn 16 habe ich eine riesige Bodenwelle erwischt. Ich hatte schon vorher Chattering, das Vorderrad rutschte weg, ich wollte einen ‚Safe» machen, aber dann habe ich das natürliche Gras neben der Piste gesehen… Wir wollen dieses Gras ja nicht gern direkt neben der Strecke, aber dort habe ich dann das Vorderrad aus der Kontrolle verloren.»
«Im FP1 bin ich vielleicht zu aggressiv gefahren, aber das Bike hat auch übel gewackelt. Der Medium-Vorderreifen war auch nicht ideal, das Gleiche galt für die Elektronik. Aber im FP2 gab mir das Team eine komplette andere Abstimmung und eine modifizierte ECU. Und weil ich gleichzeitig meine Fahrweise verbessert habe, haben wir die Pace um 1 Sekunde verbessert. Jetzt sind wir nahe an Maverick und Dovi dran, die bereits die Schnellsten sind. Wir haben in dieser schwierigen Situation ausgezeichnet reagiert.»