Tom Lüthi (Honda): «Neugierig auf Márquez-Reifenwahl»
Tom Lüthi in Aragón
Tom Lüthi schaffte auch im Aragón-Qualifying keine überragende Leistung, er sorgte für die 20. Zeit, sein Marc VDS-Teamkollege Franco Morbidelli qualifizierte sich hingegen für den 13. Startplatz und war um fast eine Sekunde schneller.
«Eigentlich war es trotzdem ein positiver Tag, denn ich konnte mich verbessern. Wir haben uns verbessert, uns sind Fortschritte gelungen, aber den Gegnern natürlich auch wieder», schildert der Schweizer aus dem Marc VDS-Honda-Team von Marc van der Straten. «Vom Gefühl her war es gut, wir haben gute Schritte nach vorne gemacht. Das Qualifying war insgesamt positiv, die Position aber bestenfalls okay. Ich bin immer noch 20., aber im Rennen können wir nach vorne kommen.»
«Die Reifenwahl ist noch offen. Es ist eine seltsame Situation, besonders beim Hinterreifen bin ich unschlüssig. Auch beim Vorderreifen ist diese Piste speziell. Márquez fuhr zum Beispiel im Quali mit dem Medium vorne, normal fährt er immer den harten Vorderreifen. Ich war auch mit dem harten Vorderreifen unterwegs, das Gefühl war nicht schlecht damit. Es ist merkwürdig; wir müssen bei den Reifen noch einiges analysieren, damit wir fürs Rennen eine gute Wahl treffen. Es wird hinten der harte oder der weiche sein, der Medium funktioniert überhaupt nicht. Aber Michelin wird jetzt den weichen Hinterreifen aufschneiden und schauen, ob bei ihm nach der Renndistanz von 23 Runden noch genug Gummi übrig ist. Dann werden wir entscheiden. Der weiche hat halt mehr Grip, aber er gibt viel weniger Support, mit ihm ist viel mehr Bewegung im Motorrad. Wenn sich die Honda einmal zu bewegen anfängt, erholt sie sich nicht mehr… Dann dauert es ewig, dann arbeitet die Elektronik nicht mehr einwandfrei. Dann kommt keine Rundenzeit zustande.»
Cal Crutchlow sagte am Freitag, der weiche Hinterreifen sei nach sieben Runden am Ende. «Ja, Crutchlow hat damit mehr Probleme damit als andere Fahrer. Ich bin gespannt, was Marc Márquez für das Rennen macht. Ich weiß nicht, ob er wirklich Richtung Medium vorne geht oder ob er wegen der Ducati-Fahrer nur ein Spiel gespielt hat. Und dann könnte er den Soft-Hinterreifen nehmen. Aber das wäre untypisch für ihn.»
Hat sich Lüthi nach dem Freitag-Training nicht mehr erwartet als den 20. Startplatz? «Ja, der Startplatz ist immer noch weit hinten. Aber trotzdem war das Gefühl heute besser. Speziell in der zweiten Hälfte der Runde, ab dem dritten Sektor, konnte ich mehr ans Limit gehen, ich spürte das Motorrad besser. Auch wenn die Startposition nicht gut ist, es war trotzdem positiv.»
«Sobald wir mit dem weichen Reifen mehr Grip am Hinterrad haben, funktioniert das Motorrad in den ersten Runden viel besser. Ich habe gesagt, ich möchte das Motorrad so haben für die ganze Renndistanz… Aber wenn der Grip abbaut, wird alles schwieriger. Dann lässt sich das Motorrad nicht so gut kontrollieren. Daran arbeiten wir noch.»