Suzuki-Prototyp in Motegi: Kein Karbon-Chassis mehr
Sylvain Guintoli heute in Motegi
Das Suzuki Ecstar-Team hat vor zwei Wochen auf dem Twin Ring Motegi mit dem 36-jährigen Testfahrer Sylvain Guintoli getestet, deshalb war man gespannt, mit welchen Gerät der Wild-Card-Pilot und Superbike-Weltmeister von 2014 heute in Japan ausrücken würde. Und tatsächlich konnte man zumindest beim Suzuki GSX-RR-Chassis Änderungen gegenüber den aktuellen Modellen von Alex Rins und Andrea Iannone erkennen.
Guintoli ist ein alter Hase in Motegi, er hat hier 2007 auf der Tech3-Yamaha schon mit Platz 4 sein bestes MotoGP-Ergebnis erzielt. In der Freitag-Gesamtwertung gelang ihm heute die 16. Zeit unter 25 Teilnehmern.
«Wir haben eine neue Aerodynamik für die Stammfahrer hier, die wir am Samstag testen», stellte Suzuki-Teammanager Davide Brivio fest. «Wenn sie sich bewährt, werden wir sie bei den letzten rennen einsetzen. Aber das ist kein dramatischer Schritt… Außerdem haben wir Guintoli mit der Wildcard hier. Er testet Komponenten schon im Hinblick auf 2019. Wir bereiten hier mit ihm jenes Bike vor, dass unsere nächstjährigen Piloten Rins und Joan Mir am 20. November in Valencia testen werden. Das ist der Beginn der Wintertests, wir haben viel auszuprobieren. Denn unser Ziel ist es, beim ersten Rennen 2019 ein konkurrenzfähiges Paket am Start zu haben.»
Rins und Iannone habemn in den letzten Wochen ein Chassis eingesetzt, das aus einer Kombination aus Karbonfiber und Aluminium bestand. Bei Guintoli war am heutigen Freitag vom Karbon nicht mehr viel zu sehen. Ist das die Richtung für die 2019-Version?
Brivio: «Das ist jetzt wieder eine Art Standard-Chassis. Denn als wir das Karbon verwendet haben, war das eine schnelle Lösung, um das Chassis steifer zu machen. Jetzt haben wir verstanden, in welche Richtung wir gehen müssen, wir wissen jetzt, wie viel Steifigkeit wir brauchen, also haben wir dieser Steifigkeit direkt beim Alu-Chassis umgesetzt. Das Karbon war nur eine Möglichkeit, eine unterschiedliche Steifigkeit zu probieren. Das war nur eine provisorische Lösung.»
Suzuki unterliegt in diesem Jahr nicht dem Reglement mit dem seit Katar eingefrorenen Motorenentwicklung, als «concession team» können «engine updates» eingesetzt werden. «Guintoli setzt einen Evolutions-Motor ein, wir versuchen, etwas mehr Power zu erzeigen», gab Brivio zu. «Er hat dieses Triebwerk schon kürzlich hier in Motegi getestet. Er hatte einen guten Eindruck. Wir werden sehen, wie sich dieser Motor im Rennen hier bewährt und am Wochenende.»
Durch die Podestplätze von Iannone und Rins verliert Suzuki für 2019 wieder alle Privilegien des «concession teams», die dann nur noch Neueinsteiger KTM und Rückkehrer Aprilia haben werden.