MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Danilo Petrucci (Ducati/12.): «Sah wie ein Idiot aus»

Von Günther Wiesinger
Im Rennen musste Danilo Petrucci (9) auch an Nakagami (30) vorbei

Im Rennen musste Danilo Petrucci (9) auch an Nakagami (30) vorbei

Danilo Petrucci brauste als Erster auf die erste Kurve zu, aber dann trennte die Kupplung nicht, er stand quer und musste bis ans Ende des Kiesbetts preschen. Aber er heimste noch 4 wertvolle Punkte ein.

Danilo Petrucci (27) verlor auch nach dem üblen Auftakt zum Phillip-Island-GP mit dem Ausritt in der ersten Kurve und der Aufholjagd von Platz 23 auf Platz 12 seinen Humor nicht. «Ich habe mich fürchterlich geschämt mir mit vorgestellt, was sich Millionen TV-Zuschauer daheim denken, nachdem ich erstmals den Holeshot fabriziert hatte, ganz vorne war, in der ersten Riehe, und dann bin ich schnurstracks ins Kiesbett rausgedonnert», grübelte der Ducati-GP18-Pilot aus dem Pramac-Team.

«Leider hatte ich beim Anbremsen der ersten Kurve nach dem Start ein technisches Problem. Ich habe das Gas zugedreht, dann habe ich zurückgeschaltet, aber die Kupplung hat nicht ausgelöst, dann hat der Hinterreifen blockiert, plötzlich hat die Kupplung wieder funktioniert und getrennt, ich konnte also zumindest das Bike auf zwei Rädern halten… Was mich am meisten ärgert: Normalerweise starte ich so schlecht. Aber in Mugello bin ich auch so glänzend weggekommen wie heute, ich war Zweiter in der ersten Kurve. Dann hat mich Márquez abgedrängt in die Wiese. Jetzt habe ich endlich einmal den Holeshot geschafft, ich war Erster, aber dann hat mich die Kupplung im Stich gelassen.»

«Ich habe mich im Warm-up heute in der Früh wirklich gut gefühlt, ich war Achter. Ich wusste, ich kann eine gute Pace haben. Und tatsächlich habe ich dank dieser Pace im Rennen gute Positionen aufholen können. Wenn ich mir die Situation jetzt anschaue, dann habe ich vorne die falsche Reifenwahl getroffen, der weiche Reifen vorne war nicht ideal. Er war in der Schlussphase zerstört. Trotzdem, meine Pace war wirklich gut. Das war eine verpasste Gelegenheit… Ein Top-5-Ergebnis wäre heute sicher möglich gewesen. »

Tatsächlich fuhr Petrucci in den ersten Runde nach dem Ausritt schneller als die Spitze, nachher immer gleich schnell wie die Top-3 und Top-5. «Ja, ja, ich habe dem Team schon vor dem Start gesagt, wenn ich gute starte, kann ich in die Top-Fünf fahren. Dann bin ich zum ersten Mal so erstklassig gestartet», lachte er. «Ich dachte mir: ‚Oh, unglaublich, und dann bin ich schon quergestanden, ich habe wie ein Idiot ausgesehen. Ha, ha.»

Aber immerhin ist «Petrux» in der Privatfahrer-Wertung vier Punkte näher an Crutchlow herangerückt, und Zarco ist heute punktelos geblieben. Cal liegt jetzt 11 Punkte vor Danilo und 15 Punkte vor Zarco.

«Aber wie gesagt, ich möchte Cal lieber auf der Rennstrecke besiegen. Ich wünsche ihm eine rasche Genesung. Doch wenn wir von den Punkten reden: Ich habe in der WM viele, viele Punkte gegenüber Iannone und Rins verloren. Ich bin zwar noch WM-Sechster, aber Rins liegt als WM-Zehnter nur acht Punkte hinter mir. Die Plätze 5 bis 10 sind hart umkämpft. Sie werden nur durch 19 Punkte getrennt.»

Dann fügte er an: «Wir waren an diesem Wochenende immer schön vorne dabei. Deshalb fahre ich mit einem sehr positiven Gefühl nach Malaysia.»

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