MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Phillip Island: Viñales siegt, Ausfall von Márquez!

Von Vanessa Georgoulas
Maverick Viñales

Maverick Viñales

Yamaha-Star Maverick Viñales machte im Australien-GP alles richtig und sicherte sich seinen ersten Saisonsieg. Für Champion Marc Márquez war das Rennen nach einer Kollision mit Johann Zarco gelaufen.

Zum fünften Mal in Serie durfte sich der siebenfache Champion Marc Márquez in Phillip Island auf der Pole-Position einreihen. Der Honda-Werkspilot teilte sich die erste Startreihe mit dem Yamaha-Werkspiloten Maverick Viñales und Tech3-Yamaha-Star Johann Zarco. Direkt hinter Márquez stellte sich Suzuki-Fahrer Andrea Iannone auf, der bis aufs Qualifying jede Trainingssession des Wochenendes als Schnellster abschliessen konnte.

Neben dem Italiener durfte sein Teamkollege Alex Rins losfahren und Lokalmatador Jack Miller komplettierte als stärkster Ducati-Pilot die zweite Startreihe. Valentino Rossi, Danilo Petrucci, Andrea Dovizioso und Hafizh Syahrin folgten auf den weiteren Top-10-Rängen. Fans von Jorge Lorenzo und Cal Crutchlow suchten vergeblich nach ihren Helden in der Startaufstellung. Ersterer wurde von Álvaro Bautista ersetzt, während für Crutchlow, der sich bei einem Trainingssturz verletzt hatte, noch kein Ersatz aufgeboten werden konnte.

Zum Start übernahm Petrucci die Führung, doch der Pramac-Ducati-Pilot verbremste sich daraufhin, weshalb Lokalmatador Miller die Spitzenposition übernahm. Allerdings nicht für lange, Polesetter Márquez setzte sich zu Beginn der zweiten Rennrunde wieder an die Spitze und hinter ihm reihten sich Dovizioso, Iannone, Miller, Rossi, Zarco, Rins, Pol Espargaró, Viñales und Syahrin auf den weiteren Top-10-Positionen ein.

Tom Lüthi, der den drittletzten WM-Lauf vom 20. Startplatz aus in Angriff nehmen musste, arbeitete sich in den ersten drei Umläufen auf den 18. Platz vor, während die Spitzenreiter mit vielen Positionswechsel für Action sorgten. So übernahm Dovizioso in der dritten Runde kurzzeitig die Führung und auch Miller schaffte es zwischenzeitlich am Honda-Star vorbei.

Johann Zarco knallt ins Heck von Marc Márquez

Die erste Schrecksekunde ereignete sich in der fünften Rennrunde: Zarco knallte beim Anbremsen auf die erste Kurve ins Heck von Márquez’ Honda und stürzte. Der Champion konnte weiterfahren, stellte sein Bike aber kurz darauf an der Box ab.

Während sich die Fans von Márquez ärgern durften, gab es für die Anhänger von Rossi Grund zum Jubel, denn der Doctor lieferte sich einen beachtlichen Kampf mit Miller um Position 4, setzte sich durch und schnappte sich daraufhin Dovizioso, der die Führung an Rossis Teamkollegen Viñales übergeben hatte.

Hinter der Yamaha-Spitze folgten in der achten Runde Iannone, Dovizioso, Bautista, Miller, Rins, Syahrin, Smith und Pol Espargaró auf den weiteren Top-10-Positionen, dahinter folgten Morbidelli, Aleix Espargaró, Karel Abraham, Pedrosa, Simeon, Redding, Nakagami, Lüthi, Torres, Petrucci und schliesslich Bautista-Ersatzmann Mike Jones.

Bis zur zehnten Rennrunde hatte Viñales seinen Vorsprung auf seinen Stallgefährten auf 1,2 sec ausgebaut und der Spanier dachte nicht daran, sich zurückzunehmen, denn in den folgenden beiden Umläufen baute er seine Führung auf fast zwei Sekunden aus. Für Dani Pedrosa war das Rennen in der elften Runde gelaufen.

Auch Dani Pedrosa und Hafizh Syahrin stürzen

Der Spanier, der im nächsten Jahr als KTM-Testfahrer unterwegs sein wird, stürzte in der vierten Kurve. An der gleichen Stelle leistete sich Iannone einen Umlauf später einen kostspieligen Verbremser, der den Suzuki-Piloten von der zweiten auf die fünfte Position zurückwarf.

An der Spitze wurde in der Folge weiterhin hart gekämpft und in Runde 15 zogen sowohl Bautista als auch Dovizioso auf den beiden Ducatis an Valentino Rossi auf Position 2 vorbei, und kurz drauf hatte auch Iannone den neunfachen Weltmeister überholt. Spitzenreiter Viñales liess sich davon nicht beirren und drehte weiter seine Runden, wobei er seinen Vorsprung auf den Zweitplatzierten weiter ausbaute. Zehn Runden vor dem Fallen der Zielflagge war er dem Rest des Feldes bereits auf 3,5 sec davongeeilt.

Im folgenden Umlauf stürzte Syahrin in der vierten Kurve, was Lüthi, der von Petrucci überholt worden war, wieder die 17. Position bescherte. An der Spitze holte sich Rossi den zweiten Platz von Dovizioso zurück, während Iannone durch einen weiteren Verbremser erneut auf den vierten Platz zurückfiel. Doch auf der Start-Ziel-Geraden hatte der Italiener keine Chance gegen den Speed der Ducati-Piloten und der Suzuki, sodass er in wenigen Metern auf die fünfte Position zurückgereicht wurde.

Vier Runden vor dem Ende des Rennens musste Pol Espargaró seine KTM in der Box abstellen, während auf der Strecke weiterhin hart gekämpft wurde. Mittlerweile hatte auch Rins an Rossi vorbeiziehen können – und der folgende Zweikampf sorgte dafür, dass sowohl der Suzuki-Fahrer als auch der Yamaha-Star den Anschluss an die Spitzengruppe verloren.

Auch Rossis Teamkollege Viñales musste sich in Acht nehmen, denn der Zweitplatzierte Iannone verkürzte den Rückstand auf den Spitzenreiter innerhalb weniger Runden auf zwei Sekunden. Das war ein Weckruf für den Spanier, der wieder mehr Tempo machte und dabei am Limit fuhr. In der letzten Runde lieferten sich Iannone und Dovizioso ein Duell, das Viñales genug Luft gab, um den Sieg nach Hause zu fahren. Dahinter holten Iannone und Dovizioso die weiteren Podestplätze. Bautista, Rins, Rossi, Miller, Morbidelli, Aleix Espargaró, Smith, Abraham, Petrucci, Redding, Nakagami, Simeon, Lüthi, Torres und Jones komplettierten die Rangliste.

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