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Valentino Rossi über Romantik und Geschwindigkeit

Von Nora Lantschner
Valentino Rossi liebt die Geschwindigkeit

Valentino Rossi liebt die Geschwindigkeit

Valentino Rossi darf seine Yamaha M1 beim MotoGP-Test in Sepang endlich wieder auf ein Date ausführen – was ihm die Geschwindigkeit bedeutet, beschrieb der neunfache Weltmeister auch in einem Wörterbuch.

Mit dem Sepang-Test endet in der kommenden Woche die Winterpause für die MotoGP-Asse. Valentino Rossi wird zwar schon bald 40 Jahre alt («Ein schwieriger Moment»), der Yamaha-Werksfahrer will es 2019 aber noch einmal wissen. Fit hält ihn auf der Jagd nach seiner zehnten WM-Krone nicht nur die Arbeit mit den jungen Talenten aus seiner VR46-Riders-Academy. «Die Rennwochenenden sind eine schöne Diät, die funktioniert. Wenn du mit einem kleinen Bäuchlein startest, kommst du zurück und bist schön schlank», scherzte er vor Kurzem bei der Fernsehshow «Che Tempo che fa» auf Rai 1. «Vom Mittwoch, wenn ich zu Hause losfahre, bis zum Sonntag verliere ich tatsächlich zweieinhalb Kilo.»

Am 16. Februar 1979 wurde Valentino geboren – seiner Familie blieb jenes Jahr aber auch aus einem anderen Grund in Erinnerung: Graziano Rossi fuhr in Jugoslawien zu seinem ersten GP-Sieg in der 250er-Klasse. «Die 46 ist die Nummer, mit der mein Vater sein erstes WM-Rennen gewonnen hat – im Jahr 1979, in dem ich geboren wurde. Als ich in die Weltmeisterschaft kam und eine Nummer wählen musste, habe ich mir überlegt, die Nummer von Graziano zu nehmen. Es ist auch eine schöne Zahl, 4 und 6, zwei Zahlen. Und 4 plus 6 ergibt 10, es schien mir eine sympathische Nummer», schmunzelte der neunfache Weltmeister.

Zu seinem Motorrad mit der Nummer 46 pflegt der Yamaha-Star ein ganz besonderes Verhältnis: «Ich sporne sie an. Ich glaube, dass sie mir zuhört. Vor allem vor dem Rennen rede ich mit ihr, wenn wir 40 Minuten allein sind, das ist dann wie ein romantisches Treffen», schilderte er.

Bei diesen «Dates» geht es bekanntlich rasant zu. Die Geschwindigkeit, die Rossi besonders am Herzen liegt, erklärte er übrigens im italienischen Wörterbuch «Lo Zingarelli» (vergleichbar mit dem deutschsprachigen Duden).

«Die Geschwindigkeit setzt Bewegung voraus. Der Reflexe, der Gedanken, der Aufmerksamkeit, der Geste. Sie erzeugt Vorteile, Lust, ein bisschen Risiko, ein exklusives Vergnügen. Das Vergnügen, etwas zu gewinnen, um etwas zu erreichen. Ein Ziel, eine Vollendung. Geschwindigkeit wie das Eliminieren von Zeiten, in denen es nichts zu tun gibt, von vergeudeter Zeit, manchmal der Langeweile. Geschwindigkeit wie ein System, um zu leben, zu gewinnen, auf der Welt zu sein, weil die Welt in voller Beschleunigung ist. Es ist ein Streben und oft eine Entscheidung; oder eine Haltung, die Gefühle, Reaktionen und Genuss erweitert. Die Geschwindigkeit verlangt nach einer passenden Sorgfalt, einer besonderen Fähigkeit, sonst führt sie zum Fehler, zum Sturz, zur Wehmut. Es braucht Kopf und Körper für die Geschwindigkeit. Diese Beherrschung, die es erlaubt, die Langsamkeit zu schätzen, wenn schnell sein überhaupt nichts nutzt», schrieb der «Dottore».

Rossi-Fans, die Italienisch sprechen oder es lernen möchten, dürfen sich freuen: Die Auflage 2019 des Wörterbuchs ist im Spezialdesign samt VR46-T-Shirt erhältlich – allerdings ist die Stückzahl auf 2.400 limitiert.

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